Der Kanton Baselland prüft, ob die versiegelte Deponie Feldreben die Gesundheit der Asylsuchenden im geplanten Registrierungszentrum in Muttenz gefährden könnte. Er lässt dazu Luftmessungen machen.
Eine erste Abklärung hat bereits 2007 stattgefunden. Diese habe ergeben, dass eine Nutzung für Bürozwecke und Veranstaltungen unbedenklich sei und von der Deponie keine Gefährdung für Nutzerinnen und Nutzer ausgehe, so der Leiter der Baselbieter Koordinationsstelle für Asylbewerber, Rolf Rossi. Weil die letzte Messung aber rund acht Jahre zurückliege, habe man entschieden, erneut Luftmessungen zu machen, so Rossi. «Nachdem ich mit unsern Fachleuten gesprochen habe, habe ich als Laie zwar keine Bedenken», sagt Rossi. «Wir lassen diese Luftmessungen durchführen, damit wir klar belegen können, dass es unbedenklich ist, dort zu wohnen.» Die Asylsuchenden werden bis zu drei Wochen im Zentrum bleiben.
Die Luftmessungen dauern rund eine Woche und kosten zwischen 30'000 und 40'000 Franken.
Verzögerung vor allem wegen Ikea-Häuschen
Wie die Asylsuchenden dereinst untergebracht werden, ist weiter unklar: Nachdem Brandtests in Zürich ergeben haben, dass die auch in Muttenz vorgesehenen IKEA-Häuschen zu unsicher sind, sucht der Kanton nach Alternativen. Dabei stünden zwei Varianten zur Diskussion, sagt Rossi: Der Bau von Wohneinheiten aus Gasbeton oder aus Brandschutzplatten aus Holz. Die Kosten beider Varianten seien etwa gleich hoch und leicht höher als bei den IKEA-Häuschen. Vor allem aufgrund der negativen Brandtests und nicht in erste Linie wegen der Luftmessungen rechnet Rossi mit einer Verzögerung von rund vier Wochen. Das Baugesuch wird nun voraussichtlich Anfang Februar eingereicht.
Ursprünglich war der Start des Registrierungszentrums auf Ende Januar, Anfang Februar vorgesehen gewesen. Der Betrieb, für den der Bund zuständig ist, soll auf zwei Jahre befristet sein.
Deponie für Chemieabfälle
Die Deponie Feldreben war einst eine Kiesgrube und wurde von 1918 bis 1967 mit Hauskehricht, Bauschutt und Gewerbeabfällen aufgefüllt. Von 1940 bis 1957 lagerten auch Basler Chemie- und Pharmafirmen darin Abfälle ab.