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Basel Baselland Baselbieter Landratsparteien über die Bildungspolitik

Im Kanton Baselland ist die Bildung im Umbruch. HarmoS wird bereits schrittweise umgesetzt. Wichtige Schritte stehen noch bevor, wie die Einführung des Lehrplans 21. Trotzdem sind sich die Parteien nicht einig, ob der eingeschlagene Weg der richtige ist und wie viel die Bildung kosten darf.

Die Baselbieter Schulen stehen mitten im Umbruch. Die Schulreform HarmoS wird bereits schrittweise umgesetzt. So ist der zweijährige Kindergarten bereits Alltag, seit einem halben Jahr auch Frühfranzösisch und Englisch in der Primarschule. Und bereits nächstes Schuljahr soll auf der Primarstufe der Lehrplan 21 gelten, zwei Jahre später auch auf der Sekundarstufe.

Trotzdem streiten sich die Landratsparteien noch darüber, welcher Weg denn der richtige sei für die Schulen im Kanton.

Raus aus HarmoS?

Nach Meinung der SVP sind die Schulen auf dem Holzweg. Die SVP habe HarmoS von Anfang an bekämpft und wolle heute, dass der Kanton wieder aus dem HarmoS-Konkordat austritt, sagt der SVP-Landrat Paul Wenger. Baselland könne seine gute Schule auch ohne HarmoS weiterführen.

Wir können unsere gute Schule weiterführen, ob mit oder ohne HarmoS.
Autor: Paul Wenger (SVP)

Auf keinen Fall HarmoS aufgeben, sagen alle übrigen Parteien, schliesslich habe das Stimmvolk im Jahre 2010 der Schulreform klar zugestimmt. Allerdings könne das Tempo der Umsetzung etwas gedrosselt werden, sagen die Grünen. Gerade beim Lehrplan 21, dem grössten Brocken der Schulreform, könnte man durchaus einen Gang zurück schalten, meint die Präsidentin der Grünen Baselland, Florence Brenzikofer. Auf der Primarstufe soll der Lehrplan 21 wie geplant im Schuljahr 15/16 eingeführt werden. Aber auf der Sekundarstufe sei die geplante Einführung im Schuljahr 18/19 zu früh, da die Weiterbildung der Lehrkräfte noch nicht aufgegleist sei.

Audio
Landratsparteien zur Bildungspolitik (8.1.15)
06:33 min
abspielen. Laufzeit 6 Minuten 33 Sekunden.

Wo sparen in der Bildung?

Die Umsetzung der Schulreform kostet viel Geld. Aber auch ohne Reform ist die Bildung der grösste Kostentreiber im Kanton, heisst es von allen Seiten. Rund 860 Millionen Franken sind für das Jahr 2015 für die Bildung budgetiert. Dabei sei jeder Franken ein gut investierter Franken, heisst es bei der SP. Schliesslich sei die Bildung die wichtigste Ressource, sagt SP-Landrat Christoph Hänggi. In die Bildung könne gar nicht genug investiert werden, sagt auch Doris Vögeli von der BDP. Man müsse aber genau überprüfen, wo das Geld hin fliesst. So sei zu vermeiden, dass bei der Herstellung von Lehrmitteln zu viele unnötige Kosten entstehen.

Ein grosses Sparpotential sieht die SVP bei den Hochschulen und Fachhochschulen. Auch die Grünen könnten sich vorstellen, auf Hochschulniveau gewisse Doppelspurigkeiten unter die Lupe zu nehmen. Es gebe verschiedene Bildungswege, die schlussendlich zum gleichen Ziel führen.

Grösster Kostentreiber im Bildungsdepartement sei die Verwaltung, sagen alle Parteien. Das Bildungsbudget sei ausreichend, meint Marianne Hollinger von der FDP. Wenn das Geld sorgfältig verteilt werde, reiche es für eine gute Bildung. Andrea Heger von der EVP glaubt, dass die Kosten für die Bildung bald von sich aus wieder zurückgingen, nachdem alle Lehrerinnen und Lehrer ihre Weiterbildungen im Zusammenhang mit HarmoS abgeschlossen haben.

Auch Hektor Herzig von der GLP sieht vor allem in der Verwaltung ein grosses Sparpotential, aber sicher nicht im Schulzimmer.

Politik soll den Rahmen setzen, umsetzen sollen es aber die Profis, die Schulen selber.
Autor: Hector Herzig (GLP)

In seinen Augen sollte sich die Politik grundsätzlich aus der Schulstube verabschieden. Die Politik solle den Rahmen setzen, umsetzen sollen es dann aber die Profis, also die Schulen, die Lehrkräfte und Schulleitungen. Zu viel Politik verderbe die Bildung.

(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)

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