Die Zahlen sind eindrücklich: Seit 1998 sind die Wohneigentumspreise in Basel-Stadt um 92 Prozent gestiegen. Dies geht aus einer Erhebung der Basler Kantonalbank (BKB), dem sogenannten Eigenheimindex, hervor. Zwar ist man in der Nordwestschweiz noch weit entfernt von Preisen wie in Genf oder Zürich, dennoch sagt Immobilien-Experte Donato Scognamiglio: «Basel ist ein gutes Pflaster, aber langsam wird es ein bisschen teuer».
Scognamiglio, Dozent an der Uni Bern, erstellt den Eigenheimindex der Basler Kantonalbank halbjährlich und stellt dabei fest, dass die Eigenheimpreise in den letzten Monaten in Basel-Stadt überdurchschnittlich angestiegen sind. Hier wurden die Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen im zweiten Halbjahr 2014 um 4,1 Prozent teurer, gesamtscheizerisch lag der Schnitt bei 0,8 Prozent.
Dennoch macht sich die Basler Kantonalbank, einer der grossen Anbieter im regionalen Hypothekenmarkt, keine Sorgen vor einer Immobilienblase. «Wir sind weit davon entfernt, von einer Blase zu reden», sagt Armin Landerer, Leiter Firmenkunden bei der BKB. Diese Einschätzung teilt auch Immobilien-Experte Scognamiglio.
Aufhebung Mindestkurs macht Sorgen
Mehr Kopfzerbrechen bereitet Landerer wie auch Scognamiglio der Entscheid der Nationalbank, den Euro-Mindestkurs aufzuheben. «Das Vertrauen ist dadurch verloren gegangen», sagt Scognamiglio. Die Auswirkungen auf den hiesigen Immobilienmarkt vorherzusagen, sei schwierig. Möglich sei, dass wegen einer möglichen Senkung der Löhne in der Schweiz potenzielle Eigenheimkäufer mit Investitionen zuwarten. «Kommen die Löhne ins Rutschen, haben die Leute weniger Geld, um sich schöne Wohnungen zu kaufen», so Scognamiglio.
Welche Auswirkungen der SNB-Entscheid aber effektiv auf die Immobilienbranche in der Region hat, zeigt sich erst in ein paar Monaten.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)