Der Kanton Baselland hat in den vergangenen fünf Jahren rund 400'000 Franken für Randsteine aus China ausgegeben und diese auf Baselbieter Strassen verbaut. Eine hohe Summe, findet Grünenchefin und Landrätin Florence Brenzikofer, die die Regierung nach den chinesischen Randsteinen gefragt hatte. Hoch auch deshalb, weil es Randsteine in der Schweiz zu kaufen gäbe, glaubt Brenzikofer, die das Geld lieber in die Schweizer Wirtschaft investiert hätte.
Die Baselbieter Regierung begründet den Kauf im fernen China aber mit fehlenden Herstellern in der Schweiz – und erntet bei Brenzikofer damit Skepsis. Eine Skepsis, für die offenbar auch eine Grundlage besteht. Im Nachbarkanton Basel-Stadt sagt der Sprecher des Baudepartements, Daniel Hofer, nämlich: «Die Randsteine im Kanton Basel-Stadt stammen alle aus dem Tessin.»
Brenzikofer vermutet Geld als Grund
Die Grünenchefin glaubt denn auch den Grund für den Einkauf in China zu kennen: das Geld. Als sie an einer der vielen Baustellen nachfragte, weshalb man hier neue Randsteine einsetze anstatt weiterhin die alten zu verwenden, habe man ihr geantwortet, dass es nicht drauf ankomme, da die Randsteine sehr billig seien, erzählt sie.
Brenzikofer möchte nun am Thema dranbleiben und überlegt sich weitere Vorstösse. Sie glaube, dass trotz Submissionsgesetz, welches den Kanton verpflichtet, Leistungen preiswert einzukaufen, Möglichkeiten bestünden, Steine im Tessin anstatt in China einzukaufen. «Ausserdem frage ich mich, ob man tatsächlich soviele Randsteine ersetzen muss oder ob man das nicht einfach deshalb tut, weil die chinesischen Steine billig sind», so Brenzikofer. Lieber möchte sie für die einzelnen Steine mehr bezahlen, dafür aber weniger Steine kaufen.