Mit der neuen Dauerausstellung «Schauplatz Natur» geht das Naturhistorische Museum neue Wege, modernere Wege. Weg von angestaubten künstlichen Landschaften, hin zu viel Glas, Zurückhaltung und gut ausgeleuchteten Präparaten. «Die Tiere sind die Protagonisten der Ausstellung und stehen daher auch in der Mitte der Räume», sagt Museumsdirektor Christian Meyer.
So kann man die Tiere auch von allen Seiten betrachten. Säugetiere und Vögel aus der Schweiz sind ausgestellt, Rehe, Katzen, Wölfe, Fischotter und Murmeltiere, alle hinter Glas, alle in dynamischer Körperhaltung. «Wir möchten im unteren Stock nicht den Lebensraum, sondern die Eigenschaften der Tiere zeigen.» Darum sind hier die Wände dunkel gestrichen, wenig lenkt von den Tieren selbst ab. An mehreren Stationen lässt sich deren Sehvermögen oder Fressverhalten erkunden.
Lebensraum Stadt
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Im Obergeschoss dann werden die Tiere und ihre Lebensräume thematisiert, unterteilt in Berg- und Stadtlandschaft: Auf einer grossen Collage entdeckt man das Spalentor, das Tram und den Rhein. «Der städtische Lebensraum verändert sich sehr schnell. Hier zeigen wir, wie sich die Tiere an ihre urbane Umgebung anpassen.» Diejenigen, die das nicht schaffen, verschwinden wieder. «Der gemeine Spatz beispielsweise findet heute zu wenig Körner und Brotkrümel», er wird seltener in der Stadt.
Das Naturhistorische Museum setzt in der neuen Ausstellung bewusst nicht nur auf neue Medien, wie dies gegenwärtig viele andere Basler Museen tun. Wichtiger sei beispielsweise das Ertasten. «Das Haptische ist uns wichtig, gerade für die sehbehinderten Besucherinnen und Besucher», sagt Christian Meyer und ertastet einen gegossenen Fussabdruck. Das Naturhistorische Museum bewegt sich auf einer Art Gratwanderung zwischen alt und neu, zwischen moderner Ausstellungsform und bewährten Vermittlungstechniken.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)