Für Andrea Kaufmann, Gemeindepräsidentin von Waldenburg ist klar: «Die Waldenburgerbahn ist ein Teil unserer Identität, weil sie so einzigartig ist mit ihrer 75-Zentimeter-Spur.» Das Waldenburgertal wolle sich nicht von der schmalsten Schmalspur der Schweiz trennen. Zumal die breitere Spur auch dazu führen würde, dass der historische Dampfzug nicht mehr fahren könnte. «Damit ginge ein Kulturgut verloren», sagt sie.
Aus diesem Grund kämpft Andrea Kaufmann gegen die Pläne des Kantons und der Betreiber der Waldenburgerbahn. Zusammen mit dem Verein, der sich für den historischen Dampfzug einsetzt, hat sie mehr als 4500 Unterschriften für den Erhalt der heutigen Spurbreite gesammelt. Ob sie damit Erfolg hat, zeigt sich im Dezember. Dann debattiert der Landrat über die richtige Spurbreite für die Waldenburgerbahn und gibt eine Empfehlung ab.
Regierungsrätin Pegoraro will die Zukunft der Bahn sichern
Für die Spurverbreiterung setzt sich die Baselbieter Baudirektorin Sabine Pegoraro ein. Die heutige Schmalspur sei derart exotisch, dass in Zukunft möglicherweise kein Rollmaterial mehr dafür erhältlich sei, sagt sie. Überdies sei es langfristig günstiger, Rollmaterial für die gebräuchliche Meterspur einzukaufen. Auch für den Unterhalt der Gleise brauche es keine speziell angefertigten Maschinen mehr.
Kein Ohr für diese Argumente hat dagegen Robert Appel, vom Verein, der sich für den Erhalt des Dampfzugs einsetzt. Er sagt: «Es wird auch in Zukunft kein Weltwunder sein, einen Zug für eine 75-Zentimeter-Spur zu produzieren.» Überdies führe eine Umspurung nicht dazu, dass man Geld spare. «Zunächst braucht es einmal Millionen von Franken, um die Gleise umzurüsten.»
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)