Biker sollen grundsätzlich auf allen Wanderwegen im Wald fahren dürfen, statt nur auf lastwagengängigen Waldstrassen, wie heute. Dies forderte ein parlamentarischer Vorstoss im Landrat. Ein weiterer Vorstoss verlangte, dass für die Waldnutzung ein grundsätzliches Konzept aufgestellt werden solle.
Eine leidenschaftliche Debatte
Die Regierung wollte die beiden Anliegen nicht einmal prüfen. Dies aber rief diverse Landrätinnen und -räte auf den Plan. FDP-Vertreter Balz Stückelberger zum Beispiel ärgerte sich über die Haltung der Regierung. Der sich selbst als leidenschaftlicher Biker bezeichnende Stückelberger kritisierte im «Regionaljournal Basel» von Radio SRF, dass hier «das Interesse von einigen tausend Freizeitsportlern» vernachlässigt werde.
Als Reaktion meldeten sich andere Landräte mit ihren Interessen am Wald: Die Grüne Rahel Bänziger lehnte das Begehren ab, weil man im Wald besonders Rücksicht auf Fussgänger nehmen müsse. Darum nehme sie - als begeisterte Reiterin - ebenfalls Einschränkungen in Kauf. Miriam Würth von der SP fand, der Wald müsse grundsätzlich als «Ruhepol» und Heimat der Tiere erhalten bleiben, während schliesslich Peter Brodbeck von der SVP wissen wollte, wo denn eigentlich in der ganzen Debatte die Ansprüche der Waldbesitzer blieben.
Regierungsrat Thomas Weber (SVP) versicherte anschliessend, die Regierung sei bereits daran, die Forderungen der Vorstösse umzusetzen. Zum Beispiel mit einer Testroute für Biker im Blauen-Gebiet. Auch seien im kantonalen Richtplan entsprechende Dinge angedacht. Vermutlich auch deshalb schrieb der Rat anschliessend die beiden Wald-Postulate nach ausgiebiger Debatte als erledigt ab.