Nach eineinhalb Jahren Vorbereitungszeit sind die Renovations- und Sanierungsarbeiten im Dom von Arlesheim nun in vollem Gange. Unter anderem wird auch das grösste Deckengemälde der Schweiz saniert. Risse in den Bildern und sich lösende Gipsteile zwangen zu dieser umfassenden Sanierung.
Späte Rache von Bausünden
Vor gut achtzig Jahren wurde der Südturm des Doms restauriert. Dabei wurde der Holzglockenstuhl durch einen metallenen ersetzt. Die Streben vermochten die drei Tonnen schwere Glocke gut tragen. Beim Läuten übertrug der Glockenstuhl jedoch die Schwingungen auf das Kirchenschiff.
Für die Deckengemälde hatte diese Übertragung verheerende Folgen. Sie begannen sich von ihrer Konstruktion zu lösen. Neben dem Reinigen der Farben wurden die Bilder nun mittels eines Bindemittels neu auf ihrem Untergrund fixiert. Die Farben erstrahlen wieder in ihrem alten Glanz.
Entdeckung in luftiger Höhe
Steht ein hohes Gerüst in der Kirche, so ist es auch möglich, Bilder und Stuckaturen aus der Nähe zu betrachten. Dabei fällt auf, mit welcher Hingabe für die Details Joseph Appiani die Fresken und Francesco Pozzi im 18. Jahrhundert die Engel und Ornamente anfertigten.
Der für den Umbau zuständige Kirchenrat Alois Schmidlin ist begeistert. Die Engel seien bis ins letzte Detail ausgeschmückt. «Es gibt Engel, die tragen Sandaletten mit Bändeln. Von unten sind diese Details nicht sichtbar. Diese Details zeugen von der Wertschätzung der Künstler für diesen Bau.»
Sanierung der Heizung, des Bodens und der Sitzbänke
Neben den Gemälden und dem Glockenturm werden auch der Boden des Kirchenschiffes, die Heizung, die Sitzbänke sowie die ganze Beleuchtung erneuert. Die Kosten für die ganze Sanierung betragen zwischen 5 und 6 Millionen Franken. «Wir sind im Lot», meint Alois Schmidlin zur finanziellen Situation.
Läuft weiterhin alles nach Plan, so soll die Renovation des Hauptschiffes im November abgeschlossen sein. Schmidlin hofft, dass im Oktober 2015 dann die Kirche wieder geweiht werden kann.