Der Gemeindepräsident Beat Stingelin ist skeptisch. Obwohl es diese Woche mit zwei Ausnahmen, nicht mehr so stark gestunken hat, glaubt er noch nicht, dass die «ARA Rhein» das Problem definitiv im Griff hat.
Messgeräte und Chemikalien einsetzen
Die «ARA Rhein» kann die Bedenken des Gemeindepräsidenten verstehen und sagt, dass sie auch keine Garantie abgeben könne, dass es in Pratteln nie mehr stinken würde. Dennoch versichert die «ARA Rhein», dass Massnahmen eingeleitet wurden, um den Gestank zu eliminieren.
Einerseits wurden neue Messgeräte installiert. Andererseits werden zusätzliche Chemikalien ins Abwasser beigemischt, um die Fäulnisbakterien zu neutralisieren. Das Zufügen der Chemikalien sei nicht teuer, sagt Verwaltungsratspräsident der ARA, Robert Dahinden. Darum erstaunt, dass die ARA nicht schon früher auf diese Lösung gekommen ist.
Lösungen sind auch für den Kanton Basel-Landschaft wichtig. Dort macht man Druck auf die ARA. Der Leiter des Kantonalen Amts für Umweltschutz, Alberto Isenburg, droht sogar mit dem Entzug der Betriebsbewilligung. Fraglich ist jedoch, wie realistisch ein solcher Entzug ist, denn die Konsequenzen wären für Pratteln verheerend: Man würde auch für die Toilettenabwasser die Kläranlage verlieren. So gesehen hat der Kanton zwar ein Druckmittel, aber eines, das er nicht einsetzen kann.
Ein Flyer soll Bevölkerung aufklären
Nächste Woche bekommt die Bevölkerung von Pratteln einen Flyer zugeschickt. Darauf steht, warum es in letzter Zeit so gestunken hat und was die ARA unternehmen will, um die Geruchsemissionen zu stoppen. Der Pratteler Gemeindepräsident Stingelin finden den Flyer einen Schritt in die richtige Richtung, er komme aber reichlich spät.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)