«Man ist selbst dafür verantwortlich, dass der Sport funktioniert», so Tobias van Baarsen von freespeed Basel. «Wenn das Spiel abgebrochen werden muss, dann ist nicht ein Schiedsrichter Schuld, sondern jemand von der Mannschaft selbst.» Deshalb könne sich kein Spieler eine Aggression erlauben.
Die Spieler von freespeed Basel sind aktuelle Schweizermeister. Die jungen Männer trainieren eisern und sind diszipliniert. «Jeder steht 3 bis 4 Mal pro Woche auf der Matte.» Dabei geht es um Schnelligkeit, Taktik und Technik.
Die Regeln sind eigentlich einfach. Kann eine Mannschaft den Fresbee in einem bestimmten Rechteck fangen, so ergibt dies einen Punkt. Fällt er zu Boden, so erhält jene Mannschaft, die ihn nicht zuletzt berührte, den Punkt. Gewonnen hat, wer zuerst 17 Punkte erreicht.
Kein Schiedsrichter greift ein
Einzigartig im freespeed ist, dass die Mannschaften ohne Schiedsrichter auskommen. «Gibt es ein Foul, so müssen sich die beiden betroffenen Spieler einigen. Gelingt dies nicht, so geht man im Spiel soweit zurück, bis beide wieder einig sind.» Für Tobias van Baarsen hat dieser Einigungsprozess sowohl innerhalb der Mannschaft gute Auswirkungen wie auch gegenüber dem Gegner.
«Es gibt keine Sündenböcke. Wird sich ein Spieler mit seinem Gegenüber nicht einig, so ist das Spiel blockiert.» Dies sei im Interesse von niemandem, da ja alle spielen möchten. Dass ein Spiel abgebrochen werden müsse, das komme eigentlich nie vor.
Der Sport freespeed ist noch in der Entwicklung. Der Umstand, dass ohne neutraler Schiedsrichter gespielt werden muss, lässt die Spiele nahe am Grundgedanke von Sportanlässen bleiben. «Ohne Eigenverantwortung und Fairplay können wir alles vergessen.» Und genau darin liegt eine Faszination für Tobias van Baarsen.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)