Vor 25 Jahren begann alles mit einer Volleyballmannschaft. Mittlerweile reicht das Angebot vom Klettern über Badminton hin zum Schwimmen. Aber auch der Mannschaftssport wird gepflegt. Beachvolleyball ist ebenso im Angebot wie Fussball. «Und wer es eher musisch möchte, der oder die kann auch tanzen oder Yoga machen», ergänzt Ginggen.
Unter Gleichgesinnten wird Vieles einfacher
Für Katrin Ginggen ist es vor allem der stressfreie Umgang unter den Mitgliedern, der die Existenz dieses Vereins rechtfertige. «Die Akzeptanz ist in der Gesellschaft zwar gestiegen. Der Alltag für uns sieht aber zum Teil anders aus.» Im Alltag gäbe es immer wieder diskriminierende Situationen.
Der Sportverein sei auch ein Zufluchtsort. Unter Homosexuellen sei es nicht nötig, die eigene Gesinnung zu erklären. «Im Umgang mit Heterosexuellen stehen wir immer wieder vor der Frage: Sollen wir uns outen. Und wenn ja, welche Konsequenzen könnte es haben.» Der Wegfall dieser Frage empfänden viele als entlastend.
Vereinsgründung als Akt zur Selbsthilfe
Als der Verein vor 25 Jahren gegründet wurde, war die Akzeptanz von Homosexuellen in der Gesellschaft äusserst gering. Das hat sich geändert. «Jede Politikerin, die zu ihrer Homosexualität steht, macht uns Mut», sagt Ginggen. Im Sport sei die Veränderung der Gesellschaft aber noch nicht angekommen.
Es fällt auf, dass sich im Sport vor allem Männer schwer tun mit dem Outen. An der Frauen WM in Kanada spielten offiziell 17 Frauen, die öffentlich zu ihrer gleichgeschlechtlichen Liebe stehen. An der WM der Männer in Brasilien war es kein einziger. Wenn überhaupt, so würden Männer erst nach der Karriere zu ihrer Neigung stehen. «Ich warte darauf, dass sich ein aktiver Fussballer zu seiner Homosexualität bekennt.»