Schon am frühen Nachmittag trafen sich die Teilnehmer zum ersten Basler «March against Monsanto and Syngenta» auf dem Barfüsserplatz. Erwartet hatten die Organisatoren zwischen 500 und 1000 Teilnehmer, gekommen seien etwa 1200, betonte Tonja Zürcher, BastA!-Co-Präsidentin und Mitorganisatorin des Marsches.
Der Protest richtete sich gegen die Teilnahme von Syngenta an der Weltausstellung in Mailand. Es sei nicht in Ordnung, dass Syngenta dort ihre Ansicht von Welternährung einseitig darstellen könne, erklärte Tonja Zürcher vor dem Marsch.
Im weiteren wurde auch gegen die drohende Übernahme von Syngenta durch den amerikanischen Konzern Monsanto protestiert.
Es sei nicht tragbar, dass ein so riesiges Monopol enstehe, sagte Tonja Zürcher. Selbst wenn es dabei um Arbeitsplätze gehe, sei ihr eine gesunde Umwelt wichtiger als einzelne Arbeitsplätze. Der Protest endete kurz vor 17 Uhr vor dem Syngenta-Gebäude in Basel. Laut Tonja Zürcher verlief der Marsch friedlich, ohne Zwischenfälle.
Mehrere hundert Demonstranten auch in Morges
Auch in Morges (VD) nahmen etwa gleich viele Menschen an einer Demonstration teil. Die Organisatoren sprachen von 1500 Teilnehmern, die Polizei gab ihre Zahl mit mehr als 1000 an.
Der US-Konzern Monsanto hat seinen Sitz für Europa, Afrika und den Mittleren Osten in Morges. Die Demonstranten zogen ohne Zwischenfälle vor das Gebäude. Dort angekommen überkletterten sie Barrikaden, die den Zugang zum Gelände versperrten. Mehrere hundert Teilnehmer setzten sich auf die Rasenflächen vor dem Unternehmen. Ihnen gegenüber standen etwa 30 Polizisten. Zu Auseinandersetzungen kam es nicht.
An mehreren hundert Orten
Einen «March against Monsanto» gab es erstmals im Mai 2013 in den USA. Inzwischen gibt es solche Kundgebungen gegen den Konzern auf der ganzen Welt. In der Schweiz wurde am Samstag ausser in Basel und Morges auch in Bern protestiert.
Die Kritiker monieren, die industrielle Landwirtschaft der beiden Konzerne ziele vor allem auf ökonomische Gewinne. Sie funktioniere jedoch nur mit einem massiven Einsatz von Pestiziden, die Menschen, Tiere und Pflanzen vergifte. Protestiert wurde auch gegen Patente auf Pflanzen, die Monopolisierung des Saatgutes und die Einschränkung der Rechte von Kleinbauern im Süden.
Monsanto und Syngenta sind derzeit auch wegen einer möglichen Fusion in den Schlagzeilen. Monsanto, weltweite Nummer eins beim Saatgut, hat Syngenta, dem Weltmarktführer bei den Pflanzenschutzmitteln, eine Übernahme für rund 42 Milliarden offeriert. Syngenta wies dieses Angebot aber Anfang Mai als unerbeten und zu tief zurück. Es wird erwartet, dass Monsanto die Offerte aufbessert.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)