Jedes Jahr kommen im Kanton Baselland rund 130 Jugendliche in ein sogenanntes «Time Out». Das heisst, sie gehen für einige Wochen nicht in die Schule, sondern arbeiten in einem Betrieb. Damit sollen sich die akuten Probleme in der Schule etwas legen, damit die Jugendlichen nach ihrem «Time Out» wieder in ihre alte Klasse zurück gehen können.
Primarschüler brauchen auch Time Outs
Auffällig sei, dass die Schülerinnen und Schüler, die in ein «Time Out» müssen als wie jünger seien. Früher waren es meistens Jugendliche aus der neunten Klasse, sagt Heinz Treuer, Leiter des «Time Out Baselland». Heute sind es oft auch schon Kinder aus der sechsten Klasse, die eine Auszeit von der Schule brauchen. Die genauen Gründe für diese Veränderungen kennt auch Heinz Treuer nicht.
Mädchen trauen sich mehr
Eine weitere Veränderung ist, dass auch als wie mehr Mädchen in ein «Time Out» müssen. Rund ein Drittel der betroffenen Jugendlichen sind Mädchen. Das sind immer noch deutlich weniger Mädchen als Knaben. Aber die Mädchen hätten in den letzten Jahren kräftig zugelegt, sagt Heinz Treuer, gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF.
Über die Gründe dieser Zunahme kann auch Heinz Treuer nur spekulieren: «Es hat wohl mit einem geänderten Bild von Mädchen und Frauen in unserer Gesellschaft zu tun. Sie trauen sich zum Beispiel mehr.» Und anscheinend führt diese Veränderung auch zu mehr Problemen in der Schule.
Ziel: Zurück in die alte Klasse
Auffällig sei auch, dass Mädchen oft grundlegende Probleme haben. Die Schwierigkeiten seien oft nicht auf die Schule begrenzt, sondern würden sich auch in der übrigen Umgebung der Mädchen zeigen. Viele hätten auch in der Familie oder mit Freunden Probleme.
Mit einem «Time Out» sollen die Jugendlichen Abstand gewinnen. Während dieser Auszeit würden sich die Gemüter beruhigen, so dass rund 80 Prozent der Jugendlichen anschliessend wieder in ihrer alten Klasse zur Schule gehen würden.