Wohnungsnot und Obdachlosigkeit würden in der Stadt stetig zunehmen, schreibt das Onlineportal barfi.ch. «Es werden immer mehr», bestätigt Michel Steiner, Ko-Leiter des Schwarzen Peters, einem Verein für Gassenarbeit. «Diesen April haben sich erstmals über 400 Personen bei uns gemeldet.» Es seien Personen aller Altersgruppen betroffen und meist handle es sich um Menschen, die bis vor kurzem in normalen und geregelten Verhältnissen gelebt haben. Grund für die Obdachlosigkeit sei oft eine Trennung, der Verlust des Arbeitsplatzes oder die Kündigung der eigenen Wohnung.
Die Situation auf dem Basler Wohnungsmarkt sei sehr angespannt, so Steiner. «Es gibt kaum Wohnungen und schon gar nicht solche, die bezahlbar sind. Der Konkurrenzdruck ist so gross, dass Menschen, die zum Beispiel einen Eintrag im Betreibungsregister haben, keine Chance haben.»
«Man muss die Zahlen relativieren», sagt hingegen Nicole Wagner, Leiterin der Basler Sozialhilfe. «Nicht alle Menschen, die sich bei der Meldestelle anmelden, leben tatsächlich auf der Strasse.» Oftmals kämen die Personen dann doch irgendwo unter, zum Beispiel bei Verwandten.
«In der Notschlafstelle hätte es reichlich Platz», so Nicole Wagner. Auch freie Notwohnungen stünden zur Verfügung. Aber natürlich könne man immer noch mehr tun für sozial Benachteiligte. «Der Wohnungsmarkt ist stark unter Druck und man muss die Situation gut beobachten.»
(Regionaljournal Basel, 06:32 Uhr)