An Hitzetagen auch noch Sport treiben? Laut Sportmediziner Andreas Gösele von der Basler Crossklinik ist das kein Problem. Hobbysportler müssten dabei aber einige Punkte beachten, sagt Gösele: «Am Besten ist es, früh am morgen zu beginnen, wenn die Temperaturen noch unter 30 Grad sind. In der ärgsten Mittagshitze sollte man keinen Sport treiben.» Es komme aber auch auf die Sportart an: So hätten zum Beispiel Velofahrer Kühlung durch den Fahrtwind, während etwa vom Tennisspiel an praller Sonne abzuraten sei.
Generell rät Gösele dazu, leichte, helle Kleidung zu tragen, sich gegen die Sonne zu schützen, und vor allem genügend zu trinken: «Wenn die Umgebungstemperatur hoch ist, ist es für den Körper nämlich schwierig, die produzierte Hitze abzuführen und es besteht ein Risiko, zu überhitzen.» Weitere mögliche Gefahren beim Sport an der Hitze sind laut Gösele ein Sonnenstich, also eine Reizung der Hirnhäute durch direkte Sonneneinstrahlung, sowie eine Entzündung der Atemwege durch das Reizgas Ozon.
Auch Spitzensport ist möglich
Auch für die Körper von trainierten Profis bedeutet Spitzensport bei Hochsommerhitze Stress. Trotzdem findet Sportarzt Gösele nicht, dass diese Sportler ein unverantwortliches Risiko eingehen: «Spitzensportler sind gut trainiert. Sie stellen ihren Körper auch auf solche Temperaturen ein, zum Beispiel indem sie sich vor dem Wettkampf abkühlen.»
Um das Risiko für gesundheitliche Schäden zu minimieren, greifen diese Sportler und die sie begleitenden Sportärtze aber auch zu besonderen Massnahmen. Andreas Gösele erklärt: «Sportler können sich unterwegs zum Beispiel mit Flüssigkeiten benetzen, die besonders viel Verdunstungskälte produzieren.» Ausserdem, sagt Gösele, könnten sich Sportler nach dem Wettkampf mit sogenannten Kältebädern abkühlen, um die Muskulatur schneller zu regenerieren.
Trotzdem hält der Sportmediziner Sportveranstaltungen wie eine Fussball-WM im Wüstenstaat Katar für problematisch: «Gesundheit ist das Letzte, worauf solche Veranstalter Rücksicht nehmen. Da geht es in erster Linie darum, wer am meisten bietet und wie spektakulär eine Veranstaltung sein kann. Die Athleten sind die Opfer und müssen wie Gladiatoren ihre Leistung erbringen.»
(Regionaljournal Basel; 17:30 Uhr)