Für das Museum handelt es sich bei dem Ankauf um eine «epochale Erwerbung», die durch «überaus grosszügige Schenkungen» ermöglicht worden sei. Seit 1977 befanden sich die vier Gemälde in einer Zürcher Privatsammlung.
Günstiger Preis für Base
Das Zürcher Sammlerehepaar habe den Erwerb durch eine «mäzenatische Preisgestaltung» möglich gemacht. Nach Angaben von Bernhard Mendes Bürgi, Direktor des Kunstmuseums Basel, wollte das Sammlerehepaar die Werkgruppe einer öffentlichen Institution in der Schweiz zuführen. Auf dem Kunstmarkt hätten die bisherigen Besitzer einen weitaus höheren Preis erzielen können. Der Marktwert der Werkgruppe dürfte im zweistelligen Millionenbereich liegen
Bald in der Fondation Beyeler
Bei der Werkgruppe handelt es sich um die aus vier grossen Ölgemälden bestehende «Verkündigung nach Tizian» aus dem Jahr 1973. Es sei eines der zentralen Werke Richters, sagte Bernhard Mendes Bürgi. Die Werkgruppe ist ab kommendem Wochenende im Rahmen einer grossen Gerhard-Richter-Ausstellung in der Fondation Beyeler zu sehen.
Bisher erst ein Richter im Kunstmuseum
Möglich machten den Ankauf neben dem Sammlerehepaar auch Schenkungen. Die Mittel für drei der Gemälde stammen von einer von Basler Persönlichkeiten gegründeten Gesellschaft. Für das vierte Bild kam die Mäzenin Maja Oeri auf, die das Kunstmuseum immer wieder unterstützt und unter anderem auch die Hälfte der Kosten für den 100-Millionen-Erweiterungsbau trägt, der derzeit erstellt wird. Von Gerhard Richter besass das Kunstmuseum bisher nur ein Werk, nämlich das fotorealistische Bild «Motorboot» von 1965.
Spitzenpreise für Richter
Der 1932 geborene Maler, Bildhauer und Fotograf Gerhard Richter zählt zu den bedeutendsten und teuersten Künstlern der Gegenwart. Mit 37 Millionen Dollar wurde 2013 bei einer Auktion in New York der bisher höchste Preis für eines seiner Werke erzielt.