Die Nase Martin Forters hat Novartis in die Knie gezwungen: Als der Basler Altlastenexperte im vergangen Sommer Lindan in der Luft in Basel roch, ging er diesem Geruch nach. Und seine Nachforschungen führten den schlanken Mann mit der leisen Stimme zum Gelände der ehemaligen Ugine Kuhlmann im französischen Hüningen.
Das Gelände nahe der Schweizer Grenze wird derzeit von Novartis saniert. Diese Sanierung wurden mittlerweile von Novartis gestoppt. Nachdem Forter nämlich Alarm geschlagen hatte, machten die Basler Behörden Luftmessungen und kamen zum Schluss, dass giftiger Abfall des Stoffes Lindan aufgrund der Sanierungen in die Luft geraten war.
Sanierung nicht stoppen, sondern verbessern
Der 50-jährige Forter ruht sich aber auf diesem Erfolg nicht aus. Es sei sehr gut, dass Novartis die Sanierung vorläufig stoppte, sagte er am Dienstag gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF. «Wir wissen ja nicht, wie viel Lindan-Staubs tatsächlich in die Luft gelangte. Ausserdem haben wir nur wenig Informationen darüber, wie gefährlich dieser Stoff für die Menschen ist.» Die Sanierung in Hüningen will Forter nicht stoppen, sondern lediglich verbessern.
Dieser Alarm ist bei weitem nicht Forters erste Intervention. Aufgefallen war er bereits vor Jahren, als er die Sanierung der Deponie in Bonfol kritisierte und für seine Anliegen sogar vor Gericht zog. Danach habe die Sanierung eine andere Qualität angenommen, sagt Forter. Er habe damit gerechnet, dass die Bonfol-Sanierung nun zum qualitativen Standard würde. «Bei der Novartis-Sanierung in Hüningen sieht man jedoch, dass das leider doch nicht so ist», so Forter weiter.
Trinkwasser verseucht vermutlich Muttermilch
Der umtriebige Altlastenexperte kündet im «Regionaljournal Basel» an, dass er eine Muttermilchanalyse machen möchte. Die dafür nötigen 50‘000 Franken habe er allerdings noch nicht beisammen. Grund für die Untersuchung sei das Trinkwasser in der Region Basel. Dieses sei zwar nur leicht belastet, sagt Forter, doch habe dies womöglich gravierende Auswirkungen auf die Muttermilch. «Und mit dieser Studie käme dann wahrscheinlich ans Tageslicht, dass auch nur leicht belastetes Wasser wieder zurück zum Menschen kommt.»