Martin Vosseler hat sich bis aufs Äusserste gegen die Zollfreistrasse eingesetzt. Mit Hungerstreiks versuchte er den Baubeginn zu verhindern. Zuletzt fesselte er sich an die Bäume, welche für den Bau der Zollfreistrasse gefällt werden mussten. Letztendlich wurde die Strasse aber trotzdem gebaut und Martin Vosseler musste eine politische Niederlage einstecken. Verbittert ist er aber nicht. Er schaut mit gemischten Gefühlen auf den Protest zurück, wie er gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF sagt: «Es ist eine Mischung aus Wehmut und Dankbarkeit. Wehmut, dass wir es nicht geschafft haben, die Strasse zu verhindern; Dankbarkeit für Alles, was mir in dieser Lebensepisode geschenkt wurde.»
Das Positive in Erinnerung behalten
Auch wenn er im Kampf gegen die Zollfreistrasse schlussendlich eine Niederlage einstecken musste, sei die Zeit sehr lehrreich und prägend für ihn gewesen. Er habe zu seiner Rolle als Umweltaktivist gefunden. «Ich habe gelernt, es auszuhalten nicht mehr immer nur der liebe Bub zu sein.»
Bau verzögerte sich - Protest keimte auf
Die Zollfreistrasse wurde lange nicht gebaut, unter anderem weil auf deutscher Seite das Geld fehlte. Während dieser Verzögerung baute sich der Protest in der Schweiz auf. Das Naturschutzgebiet in Riehen zu opfern für eine Strasse - das wollten viele Leute nicht. Sie demonstrierten gemeinsam mit Martin Vosseler gegen den Strassenbau. Ab Freitag fahren nun deutsche Pendlerautos kurz durch die Schweiz, auf ihrem Weg von oder zur Arbeit.