Der Leiter des Basler Sportamts, Peter Howald, war am Sonntag selber vor Ort. Die Situation sei schwierig gewesen. «Wir waren am Anschlag», so Howald, denn: «Viele Musliminnen wussten nichts von den neuen Regeln und haben sich beschwert.»
Einige der Frauen hätten sich trotz Anweisungen des Personals und Beschilderung nicht an die neue Kleiderordnung gehalten. Deswegen seien private Sicherheitsleute eingesetzt worden. «In mindestens drei Fällen mussten wir Frauen wieder aus dem Bad rausholen, weil sie sich nicht an die Regeln gehalten haben.» Die neuen Regeln besagen, dass Frauen im Badekleid, im Bikini oder in einem enganliegenden Burkini baden dürfen. Burkas sind aus hygienischen Gründen nicht mehr erlaubt. Ausserdem dürfen ausser Säuglingen keine Kinder mehr ins Frauenbad.
Howald überlegt sich nun, an heissen Wochenenden mehr Sicherheitspersonal einzusetzen: vier statt zwei Security-Mitarbeiter. «Wenn ich an das erste Wochenende zurückdenke, müssen wir dies dringend in Betracht ziehen.»
Durchzogene Bilanz
Alles in allem zieht Peter Howald eine durchzogene Bilanz. Auf der einen Seite habe er viele positive Rückmeldungen erhalten. «Viele Frauen sind froh, dass es nun wieder ruhiger geworden ist. Ein paar Stammgäste, die wir verloren haben, kehren wieder zurück.» Auf der anderen Seite erhalte er auch einige kritische Stimmen, die vor allem bemängeln, dass keine Kinder mehr ins Bad dürfen.
Die neuen Regeln wolle er aber auf jeden Fall durchziehen. «Davon weichen wir keinen Schritt zurück», so Howald. Dies brauche zwar ein wenig Zeit, danach aber würden sich die Leute daran gewöhnen.
(Regionaljournal Basel, 17.30)