Seit mehreren Jahrzehnten bereits diskutiert die Politik in Basel darüber, ob es eine wissenschaftliche Kantons- und Stadtgeschichte braucht. Nun sagt der Historiker und CVP-Grossrat Oswald Inglin: «Was lange währt, wird endlich gut.»
Tatsächlich sind die Vorzeichen für eine Basler Geschichte gut. Am Mittwoch entscheidet der Grosse Rat über einen Kredit, der eine Kantonsgeschichte möglich machen soll - und das Parlament steht dem Ansinnen mehrheitlich positiv gegenüber.
Und darum geht es: In den kommenden acht Jahren sollen insgesamt elf Bücher erscheinen, in denen die Geschichte Basels von der vorchristlichen Zeit bis in die Gegenwart wissenschaftlich aufgearbeitet wird.
Hinter diesem Projekt steht ein Verein, der sich eigens dafür gründete und dem Oswald Inglin angehört. 9 Millionen Franken soll die Basler Geschichte kosten, einen Teil des Geldes hat der Verein bereits selber gesammelt, der Grosse Rat entscheidet nun über einen Kredit von 4 Millionen Franken.
Bloss drei Kantone haben keine Kantonsgeschichte
«Die Leute in Basel wollen ein wissenschaftliches Geschichtswerk», davon ist Oswald Inglin überzeugt. Bloss drei Kantone in der Schweiz hätten keine solche Kantonsgeschichte. «Ich bin überzeugt, dass sich ein Staatswesen das leisten muss.»
Gegen das Vorhaben kämpft im Grossen Rat voraussichtlich bloss die SVP. Ihr sei die Basler Geschichte zu teuer, wie Grossrat Oskar Herzig erklärt. Auf ein Referendum wolle die Partei jedoch verzichten, sollte der Grosse Rat dem Vorhaben zustimmen.
(Regionaljournal Basel; 17.30 Uhr)