Die Absage von Novartis kam für den Liestaler Stadtpräsidenten Lukas Ott völlig überraschend. Er ist nicht nur enttäuscht, weil Liestal gerne die Kaderleute der Novartis als Gäste gehabt hätte: «Es wäre auch eine Aussage gewesen zugunsten unserer Region, dass Novartis ihr Kader für die Weiterbildung in die Region Basel holt.»
Novartis begründet die Entscheidung damit, dass «im Zuge der Umgestaltung von Novartis eine Neubewertung der Bedürfnisse und Prioritäten stattgefunden hat.» Konkret hat sich der Konzern entschlossen, sein Top-Kader weiterhin extern auszubilden – auf der ganzen Welt.
Auch weitere Schweizer Grundstücke verkauft
Die Entscheidung in Sachen Bad Schauenburg ist nicht die einzige, die für den Standort Schweiz ungünstig ist. So hat Novartis auf ein Ausbildungszentrum am Zugersee verzichtet. Aus gut unterrichteter Quelle ist zudem zu hören, dass der Konzern weitere Grundstücke verkaufen will oder bereits verkauft hat, darunter ein Grundstück oberhalb von Nyon am Genfersee und ein Stück Land in Locarno.
Der Verkauf des Schweizer «Tafelsilbers» gilt bei Insidern als logische Konsequenz der gegenwärtigen Umstrukturierung bei Novartis: Der Konzern fasst die Administration aller drei Divisionen zusammen und lagert diesen Service-Bereich teilweise aus. Bereits heute arbeiten Tausende Novartis-Informatiker in Indien. Weil auch der Pharmagigant unter dem starken Franken leidet, ist eine Auslagerung weiterer Dienstleistungsabteilungen möglich.