Auslöser für die Aufgabe des Migrationsamtes ist die Pensionierung von Beatrice Aebi. Während den letzten zehn Jahren leitete sie das Amt. Nächstes Jahr geht sie in Pension.
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Im Hintergrund gibt es aber strukturelle Gründe für die Schliessung, wie der Mediensprecher der evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt, Roger Thiriet, gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF sagt: «Mit schwindenden Mitgliederzahlen und entsprechend weniger Geld in unseren Kassen, spielten bei diesem Entscheid natürlich auch finanzielle Überlegungen mit.»
Viel Konkurrenz
Hinzu komme, dass das Migrationsamt auch immer mehr Konkurrenz von anderen Integrationsprojekten bekam. Aus diesem Grund sei das Migrationsamt nicht mehr so wichtig wie noch vor zehn Jahren, sagt Roger Thiriet. Ähnlich erging es bereits ihrem Aids-Pfarramt, welches die evangelisch-reformierte Kirche bereits geschlossen hat.
Kirche vor einer Grundsatzfrage
Die knappen Kassen und die zunehmende Konkurrenz im sozialen Bereich stelle die Kirche vor eine Grundsatzfrage, meint Thiriet: «Ist es sinnvoll, wenn wir unser Geld für etwas einsetzen, das auch andere anbieten und dies allenfalls sogar besser können?»
Auch die römisch-katholische Kirche sieht sich mit ähnlichen Fragen konfrontiert. Christian Griss, Basler Kirchenratspräsident, betont aber, dass das soziale Engagement von Kirchen nicht einfach weggestrichen werden dürfe. Es gehöre zu den grundsätzlichen Aufgaben der Kirche.
Dementsprechend will sich die evangelisch-reformierte Kirche Basel-Stadt auch nicht ganz aus ihrem Engagement zurückziehen. Auch wenn das Migrationsamt aufgelöst wird, soll mit dem «Sonntags-Zimmer» der Kleinbasler Matthäus-Kirche weiterhin Integrations-Arbeit geleistet werden.