Im neuen Kräuterzentrum in Laufen können die Kräuter aus den Schweizer Berggebieten neu zentral verarbeitet werden. Im Lehmbau der Basler Architekten werden jährlich 1'400 Tonnen frische Kräuter getrocknet, geputzt, zerschnitten und zur geheimen «Ricolamixtur» gemischt.
Das Kräuterzentrum soll die Kräuter sichtbar und ihr Geheimnis erlebbar machen, erklärte Ricola Verwaltungsrats-Präsident Felix Richterich anlässlich der Eröffnungsfeier am Freitag. Es sei für Ricola selbstverständlich, dass die Kernkompetenz des Unternehmens, nämlich die Kräuterverarbeitung, auf heimischem Boden erfolgen müsse. Die Investition von 16 Millionen Franken seien auch ein Bekenntnis zum Standort Laufen.
Lehmfassade mit ökologischen Vorteilen
Gebaut wurde das Zentrum von den Architekten Herzog & de Meuron. Für die Fassade verwendeten sie eine Lehmmischung. Die Materialien, die für die Hülle des Kräuterzentrums gebraucht wurden, kämen aus einem Umkreis von acht bis zehn Kilometern, meinte Pierre de Meuron anlässlich der Eröffnung. «Das Gebäude ist aus jenem Material gebaut, auf dem es auch steht.»
Kostenmässig sei eine Lehmfassade einiges teurer als zum Beispiel eine Betonfassade. Mit der Zeit würde sich aber der Mehraufwand lohnen. Eine Lehmfassade hätte eine gute Isolationswirkung. Sowohl die Luftfeuchtigkeit wie auch die Raumtemperatur würden im Gebäude sehr konstant bleiben – ohne Klimaanlage und ohne grosse Heizleistung im Winter.
Grösster Lehmbau Europas
Mit einer Länge von über 100 Metern und 11 Metern Höhe ist das Gebäude von Herzog & de Meuron der grösste Lehmbau Europas. Das Kräuterzentrum konnte nach einer Bauzeit von 16 Monaten in Betrieb genommen werden.