Das Lysbüchel-Areal liegt im Norden von Basel. An der Grenze zu Frankreich - zwischen Novartis, Kehrrichtverbrennungsanlage, Schlachthof und Bell. Wie es mit diesem Industrie-Areal weitergehen soll, ist derzeit eines der besonders kontrovers diskutierten politischen Themen in Basel.
Die Basler Regierung strebt eine Mischnutzung aus Gewerbe, Wohnungen und einer Schule an. Die Wirtschaftsverbände dagegen fordern, dass das Areal frei bleibt für Gewerbe und Industrie. Nun schalten sich die SBB in die politische Diskussion ein. Ihnen gehört nämlich ein grosser Teil des Areals.
Die SBB betonen, dass sie bei der Planung des Lysbüchels eng mit dem Kanton zusammenarbeiten und deshalb auch die Pläne der Regierung unterstützen würden. Das heisst: Auch sie plädieren dafür, dass nicht nur 2000 bis 3500 neue Arbeitsplätze auf dem Areal entstehen, sondern auch Wohnungen für 2000 Menschen.
SBB machen Druck
Interessant ist, dass die SBB nun auch Druck machen. SBB-Sprecher Reto Schärli sagt: «Sollte der Bebauungsplan scheitern, dann müssten wir stattdessen zunächst einmal die alten Gebäude zurückbauen und die Altlasten sanieren und deshalb würde das Areal eine gewisse Zeit brach liegen.» Auch wenn er ergänzt: «Die SBB haben kein Interesse an einem Stillstand», so würde eine Brache doch einen solchen bedeuten.
Dies lässt sich als eine Art Drohkulisse verstehen. Denn dass ein grosses Gebiet in einem dichtbesiedelten Kanton wie Basel-Stadt brach liegt, daran kann eigentlich niemand ein Interesse haben.
Wirtschaftsverbände nehmen Drohung gelassen
Die Wirtschaftsverbände, die den Lysbüchel als reines Industrieareal bewahren wollen, glauben aber nicht, dass die SBB ihre Drohung wahrmachen. Patrick Erny vom Gewerbeverband sagt: «Die SBB versuchen, auf politischem Weg Druck auszuüben. Aber man sollte das nicht überbewerten. Eine Brache ist auch nicht in ihrem Sinne.» Falls in Basel die Politik entscheide, dass der Lysbüchel ein reines Gewerbeareal bleibe, dann hätten die SBB dies zu akzeptieren.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)