Studierende der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) in Muttenz dürfen länger schlafen als andere; die Schule passt die Vorlesungszeiten nämlich dem Zugfahrplan an und verlegt etwa einen Drittel der Schulstunden auf später, auf nach der Rush-hour.
Damit entlastet die FHNW in ihrem Neubau in Muttenz die SBB, deren Züge in den Hauptverkehrszeiten voll bis übervoll sind. Etwas später seien die Züge aber oft nur zu einem Drittel ausgelastet, schreiben SBB und FHNW in einer gemeinsamen Mitteilung. Im Gegenzug zum angepassten Stundenplan lässt die SBB ab 2018 zwei Interregio-Züge neu in Muttenz halten.
Im neuen Campus werden ab Herbst 2018 rund 3700 Studentinnen und Studenten Vorlesungen besuchen und 800 Menschen arbeiten. 80 Prozent von ihnen werden mit dem öffentlichen Verkehr nach Muttenz reisen, erwarten SBB und FHNW.
Modell für weitere
Der FHNW-Deal ist der zweite solche der SBB nach einem ähnlichen mit der Fachhochschule Luzern in Rotkreuz. Angesichts der erhofften Vorteile will die SBB das Modell zunächst anderen FHNW-Standorten schmackhaft machen, etwa Brugg-Windisch. Dazu sollen nun Gespräche beginnen.
Im Baselbiet will die Regierung weitere Schulen und Firmen motivieren, mitzuziehen. Bei der SBB ist man froh um jeden heute vermiedenen Ausbau, sei doch die Mobilitätszukunft angesichts der Digitalisierung noch recht unklar.