Seit knapp einem Jahr ist Andrea Schenker Rektorin der Universität Basel. Schon seit ihrem ersten Arbeitstag beschäftigt sie sich jedoch nicht nur mit dem Tagesgeschäft an der Hochschule, sondern vor allem mit Politik. Der Druck aus der Politik auf die Universität ist derzeit gross. Baselland, einer der beiden Trägerkantone, ist finanziell angeschlagen und will ab 2018 bei der Universität massiv Geld sparen.
Im Moment seien die Regierungen von Stadt und Land am Verhandeln über die künftige Finanzierung der Uni, sagt Andrea Schenker. Sie selber halte sich da bewusst zurück: «Wir mischen uns nicht in die Gespräche ein. Unsere beiden Trägerkantone müssen nun entscheiden, was sie in Bezug auf die Universität wollen.»
Welche Universität wollen die Kantone?
Indirekt mischt sich die Uni in den kommenden Monaten dann aber doch noch in die Gespräche ein. Die Uni-Leitung ist nämlich derzeit daran, Szenarien auszuarbeiten, die aufzeigen sollen, wie sich Sparmassnahmen auf den Betrieb der Universität auswirken würden. «In unserem Zeitplan ist vorgesehen, dass wir im Oktober mit unseren Vorschlägen an die Regierungen gehen», sagt die Rektorin. Sobald die Regierungen diese Szenarien auf dem Tisch haben, könnten sie entscheiden: Welche Universität wollen wir?
Wo genau es bei der Universität Sparpotenzial gibt, dazu will sich Andrea Schenker derzeit nicht äussern. Dazu sei es zu früh. Nur eines lässt sie sich entlocken: Die Schliessung ganzer Fakultäten komme für sie nicht in Frage.
Standort im Baselbiet
Wenig Konkretes gibt es von der Rektorin auch zur Standort-Frage. Seit einigen Wochen ist die Idee auf dem Tisch, die juristische und die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät von Basel ins Baselbiet zu verlegen. Diese Idee sei ihr sympathisch, findet Andrea Schenker. «Ich glaube, es ist emotional ganz wichtig, dass wir auch im Baselbiet ein wenig verankert sind.»
Ich glaube, es ist emotional ganz wichtig, dass wir auch im Baselbiet ein wenig verankert sind.
Bis wann der Standort-Entscheid fällt, sei offen. Mindestens ein Jahr dauere dies jedoch. Diskutiert wurde in den Medien in den vergangenen Wochen vor allem ein möglicher Uni-Standort beim Bahnhof Liestal. Geprüft werden derzeit jedoch auch Standorte in Münchenstein, Allschwil und Muttenz.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)