In einem Interview mit der «Basler Zeitung» droht der Präsident des Basler Heimatschutz‘ Robert Schiess mit einer Einsprache. Zu hoch, zu nah an der historischen Altstadt und einfach nicht schön sei der Neubau - lautet sein Urteil. Man werde alles daran setzen, um den Turm zu verhindern. «Dies ist eine Schande für die Stadt Basel», enerviert sich Schiess.
Spitaldirektor Werner Kübler verteidigt gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF jedoch den Entscheid der Jury und das Gewinnerprojekt. «Das ist einfach das beste Projekt», so Kübler.
Kübler betont, dass die Regierung schon vor längerer Zeit einen Perimeter festgelegt habe, der ein 60-Meter-Hochhaus zulässt. «Dem Patienten ist es schlussendlich egal, wer der Architekt ist. Hauptsache, es funktioniert.» zitiert Kübler aus einem Leserbrief zum Thema und ergänzt: «Genau das ist entscheidend für die Zukunft des Universitätsspitals».
Kritik auch vom Basler Stararchitekten
Dem widerspricht Architekt Jacques Herzog. Herzog war mit einem eigenen Entwurf für einen Neubau im Wettbewerb unterlegen. Das Projekt seines Architekturbüros Herzog und de Meuron kam auf den zweiten Platz und sah kein Hochhaus vor. Auch er spart wie Robert Schiess nicht mit Kritik: «Dort ist heute schon ein Unort und das Siegerprojekt macht noch alles viel schlechter», sagt Herzog auf Anfrage. Seine Kritik habe nichts zu tun, dass sein Projekt im Wettbewerb unterlag.
Spannend werden dürfte auch die politische Diskussion um den Spitalneubau. Voraussichtlich in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres wird sich der Basler Grosse Rat mit dem Bebauungsplan und damit auch mit der Gebäudehöhe auseinandersetzen.
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch ein Bericht der Bau- und Raumplanungskommission (BRK) zum Neubau des «Schällemätteli»-Campus auf dem Gebiet des ehemaligen Gefängnisses‘ gleich neben dem Unispital. In dem Bericht kritisierte die BRK die Höhe des Neubaus scharf – stimmte dem Bebauungsplan dann jedoch zu.