Für Mitinitiant Hannes Veraguth ist klar, warum es das Angebot in Basel braucht: «Wer gerne musiziert, kann an die Musikschule gehen, für Kinder, die gerne malen, gibt es das K-Werk, aber wer gerne schreibt, hat in Basel keinen Ort, wo er hingehen kann». Das soll sich ab Februar ändern. Dann eröffnet das «Wortstellwerk».
Das Angebot richte sich an Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 11 und 25 Jahren. In verschiedenen Workshops sollen sie gemeinsam mit Autorinnen und Autoren die Freude an der Sprache entdecken. Diese sei nämlich vorhanden, ist Veraguth überzeugt: «Das sieht man schon an der wachsenden Poetry-Slam-Szene.» Mit im Boot ist beim «Wortstellwerk» denn auch eine erfolgreiche Poetry-Slamerin: Daniela Dill.
Möglichkeiten der Sprache entdecken
Die Workshops sind vielfältig. So soll es einerseits Abende geben, wo Jugendliche spontan mit ihren eigenen Texten kommen und diese diskutieren können. «Aber es kann auch sein, dass ein Teilnehmer einfach mit einem Autor durch die Stadt schlendert und man gemeinsam bespricht, wie man etwas am besten beschreibt.»
Am wichtigsten sei, dass man das Ganze spielerisch angeht. Denn: «Wie man korrekt schreibt, das lernen die Kinder und Jugendlichen in der Schule, das ist nicht unsere Aufgabe. Wir wollen, dass sie die Möglichkeiten der Sprache entdecken.» Dies sei im Deutschunterricht oft nicht möglich. Veraguth weiss, wovon er spricht. Er ist selber Deutschlehrer.
Christoph Merian Stiftung unterstützt das Projekt
Der Name «Wortstellwerk» erklärt sich durch den Ort, wo die Werkstatt in Zukunft beheimatet ist. Neben der alten Industriehalle auf dem Dreispitzareal befinden sich alte Geleise, darum auch der Name. Bis jetzt ist das Projekt auf fünf Jahre angelegt. Dafür erhält der Verein einen Unterstützungsbeitrag von rund 450'000 Franken von der Christoph Merian Stiftung.