Nach den Untersuchungen und Millionen-Bussen der Weko wegen illegalen Preisabsprachen in der Baubranche war auch der Lack des Graubündnerischen Baumeisterverbands stark angekratzt. Zumal ihr Geschäftsführer wegen dieses Skandals auch seine Regierungsratskandidatur zurückziehen musste.
Regeln einhalten
Letzten Sommer reagierte der Graubündnerische Baumeisterverband und startete ein Compliance-Projekt. Ende April wird entschieden, welche Massnahmen im Verband und bei seinen Mitgliedern konkret umgesetzt werden. Beim Compliance-Projekt geht es darum, Regeln aufzustellen und Prozesse einzuleiten, damit sich die Unternehmen und der Verband korrekt verhalten, gemäss Gesetz und Vorschriften.
Vergangenheit bewältigen
Die Vergangenheit könne man mit dem Projekt nicht vom Tisch wischen, sagt Geschäftsführer Andreas Felix. Es gehe im Projekt vor allem darum, den Verband und seine Mitglieder für die Zukunft fit zu machen. Welche Massnahmen im Vordergrund stehen, wird derzeit intern diskutiert. Ende April will der Verband diese dann öffentlich machen.
In Zusammenarbeit
Geleitet wird das Compliance-Projekt vom Zentrum für Wettbewerbs- und Handelsrecht an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften. Der stellvertretende Zentrumsleiter Fabio Babey sagt, man spüre, dass der Verband und seine Mitglieder in der Kritik standen. Der Auftrag sei aber, Massnahmen für die Zukunft zu erarbeiten und nicht die Vergangenheitsbewältigung. Was der Verband letztlich konkret umsetze, das entscheide nicht die Hochschule, sondern alleine der Graubündnerische Baumeisterverband, respektive seine Mitglieder.