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Bergbahnen Saastal Jetzt übernehmen Österreicher das Zepter

Die Gruppe Schröcksnadel wird bei den Saastal Bergbahnen AG neuer Grossaktionär.

Nun ist klar, wie die Zukunft der Bergbahnen im Saastal aussehen wird. Die Bergbahnen kommen unter das Dach der österreichischen Gruppe von Peter Schröcksnadel. Dieser ist auch Präsident des Österreichischen Skiverbands (ÖSV).

So sollen die Anteile verteilt werden:

  • Gruppe Schröcksnadel 29 Prozent
  • Edmond Offermann 23 Prozent
  • Gemeinde Saas-Fee und Saastal Tourismus 21 Prozent
  • Übrige Aktionäre 27 Prozent

Gemäss Medientext begrüsst die Standortgemeinde Saas-Fee die Lösung. Man habe mit der Gruppe Schröcksnadel einen Investor gefunden, der die gleiche Sprache spreche und bereits zehn Skigebiete in den Alpen betreibe.

Der bisherige Investor Edmond Offermann kann sich vorstellen, in den nächsten 2 Jahren seine Aktien an die Gruppe Schröcksnadel zu veräussern. Dann wird die Gruppe definitiv das Zepter in Saas-Fee übernehmen - und die Bergbahnen im Saastal werden österreichisch sein.

Der neue starke Mann im Wallis

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Die österreichischen Medien haben Peter Schröcksnadel mit den unterschiedlichsten Titeln bedacht: Alpenkönig, Liftkaiser oder Ski-Napoleon. Der Tiroler ist seit 1990 Präsident des Österreichischen Skiverbands.

Seine unternehmerische Karriere begann in den 1960er-Jahren. Er verkaufte Pistensignalisation mit Werbung drauf. Gemäss der Wiener Tageszeitung «Der Standard» soll er im Geschäft mit Pistenmarkierungen und Werbeflächen im Alpenraum einen Marktanteil von mehr als 95 Prozent haben.

Weiter verdiente er Geld mit Panoramakameras bei Bergstationen. Zudem kauft er Skigebiete zusammen, die bevorzugt marod sind. Diese macht er fit und führt sie – mit einzelnen Ausnahmen – wieder in die schwarzen Zahlen.

In der Schweiz ist der Investor kein Unbekannter. Auch bei den bündnerischen Savognin Bergbahnen hält die Familie Schröcksnadel die Mehrheit. Das operative Geschäft hat der Vater längst seinem Sohn Markus übergeben.

Neues Kapital dringend nötig

Die Saastal Bergbahnen AG hat bewegte Monate hinter sich. Denn sie braucht dringend neues Kapital. Und dies nicht nur, um Investitionen tätigen zu können. Die angespannte Finanzlage, mit sich abzeichnenden Liquiditätsengpässen im Verlauf des kommenden Winters, hätten den Terminplan für die Suche eines neuen Investors bestimmt, teilt die AG mit.

Die ausserordentliche Generalversammlung soll Ende Oktober entscheiden. Geplant ist eine Kapitalherabsetzung von 50 Prozent. Gleichzeitig soll das Kapital um 6,2 Millionen erhöht werden. Damit sollen gemäss Mitteilung Verluste von 8,2 Millionen Franken beseitigt werden. Die finanziellen Sanierungsmassnahmen seinen unumgänglich, um die Zukunft der Saastal Bergbahnen zu sichern, hiess es am Mittwochnachmittag in Bern weiter.

Bewegte Monate

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Geplant war im vergangenen Frühling, dass der amerikanisch-holländische Investor Edmond Offermann 12 Millionen Franken neues Kapital einschiesst. Im Gegenzug wollte er sich die Aktienmehrheit am Unternehmen sichern. Dies kam jedoch im Saastal nicht gut an: Die Generalversammlung lehnte den Kapitalschnitt und die gleichzeitige Aktienerhöhung ab. In der Folge schmissen mehrere Verwaltungsräte den Bettel hin.

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