Lange Zeit fristete die Agrargeschichte in der Schweizerischen Geschichtsforschung ein Randdasein. In den letzten Jahrzehnten gewann sie aber an Bedeutung. Massgeblich an diesem Bedeutungsgewinn beteiligt ist der Berner Historiker Peter Moser. Er griff agrargeschichtliche Themen in Büchern und Publikationen auf. Vor allem aber gründete er 2002 in Bern das Archiv für Agrargeschichte.
Das Archiv für Agrargeschichte fungiert einerseits als Forschungsinstitut für historische Fragen des ländlichen Raums. Auf der anderen Seite sichert es Archivbestände bei ländlichen und bäuerlichen Institutionen, zum Beispiel Genossenschaften, landwirtschaftlichen Schulen und landwirtschaftlichen Vereinen. Darunter sind auch Institutionen, deren Bedeutung durch den Wandel der Agrarpolitik des Bundes in den 1990er Jahren schwand und deren Bestände daher in Gefahr waren.
«Wir haben damals gemerkt, dass es für die Geschichte des ländlichen Raumes weder ein Forschungsinstitut gibt, noch dass bestehende Archive die Bestände sichern», sagt Peter Moser.
Für seine Pionierarbeit wird nun das Archiv geehrt. Die Deutsche Gesellschaft für Agrargeschichte zeichnet es mit dem AgrarKulturerbe-Preis aus. «Das Archiv hat die Agrargeschichte wieder ins Bewusstsein gehoben», sagt der Historiker Clemens Zimmermann, Vorstandsmitglied der Gesellschaft.