«Von hindernisfreien Haltestellen profitieren wir alle», sagte Gemeinderätin Ursula Wyss am Montag vor den Medien in Bern. «Neben Menschen mit Behinderungen sind auch ältere Menschen mit Rollator und Eltern mit Kinderwagen auf hindernisfreie Zugänge angewiesen.»
Mit der Umrüstung sämtlicher städtischen Bus- und Tramhaltestellen kommt die Stadt einer Vorgabe des Bundes nach. Spätestens Ende 2023 müssen aufgrund des nationalen Behindertengleichstellungsgesetzes alle ÖV-Haltestellen in der Stadt Bern hindernisfrei sein.
Präsentiert wurde die Stadtratsvorlage an einer Medienkonferenz zum fünfjährigen Bestehen der «Fachstelle Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen». Sie kämpft seit 2010 gegen Benachteiligungen aller Art im Alltag - seien sie rechtlicher oder technischer Natur.
«Wir sind noch nicht am Ziel»
Für die Fachstelle verantwortlich ist Gemeinderätin Franziska Teuscher. Sie sagt, sie sei Stolz auf das, was Bern in den letzten fünf Jahren erreicht habe, aber: «Die Stadt Bern will allen Menschen, die hier leben, ein autonomes Leben ermöglichen, aber das ist ein ganz langer Prozess, den wir wohl nie vollständig abschliessen können.»
Der Umbau von öffentlichen Orten und Gebäuden ist das Eine. Franziska Teuscher will aber auch bei der Schule ansetzen. Hier sollen Kinder mit Beeinträchtigungen vermehrt in den normalen Unterricht einbezogen werden.