Es kommt nicht von ungefähr, dass der Gemeinderat an seiner Sitzung vom 31. Mai den Druck auf die Alpenbad-Investoren massiv verstärkte. Zwar ist der Rückbau der alten Eisbahn und der Curlinghalle in nächster Zeit abgeschlossen. Aber die Gemeinde fürchtet, dass dann einmal mehr nichts mehr geht auf der Baustelle.
«Wir arbeiten jetzt jahrelang an diesem Geschäft und haben gewartet, dass etwas passiert. Wir wollen jetzt Klarheit, ob es weitergeht oder eben nicht», bringt es René Müller, der Vize-Obmann der Gemeinde Adelboden auf den Punkt.
Die Gemeinde teilte am Mittwoch zudem mit, «der Gemeinde lägen von der Bauherrschaft Innovafina Development AG keine konkreten Bauprogramme vor».
Es ist offensichtlich, dass die Behörden damit rechnen, dass das 120-Millionen-Luxusprojekt einer Wellness-Hotel- und Bäderlandschaft scheitert.
Sollte das Baurecht und somit das Areal im Dorf tatsächlich wieder an die Gemeinde zurückfallen, dann überlegt man sich in Adelboden eine künftige Nutzung. «Wir haben uns darüber bewusst noch keine Gedanken gemacht. Vorher stand das Terrain ja auch leer und gehörte der Gemeinde», sagt Vize-Obmann René Müller. Auf der Parzelle stand früher unter anderem das vor Jahrzehnten abgebrannte und abgerissene Hotel Nevada.
Wechselvolle Vorgeschichte
Die Alpenbad-Planung begann im Jahr 1996, zum Teil mit einheimischen Promotoren. 2009 bekam das Projekt eine erste Baubewilligung. Ein Jahr später zogen sich kuwaitische Investoren wegen Zahlungsunfähigkeit zurück und es begann eine harzige Suche nach neuen Geldgebern. Das Projekt wurde mehrfach überarbeitet, mal reduziert, dann wieder erweitert.
Drei Tage vor Ablauf der bereits verlängerten Baubewilligung begannen Ende Oktober 2014 erste Abbrucharbeiten, dann stand die Arbeit auf der Baustelle wieder monatelang still. Ab Oktober 2015 schliesslich wurden die alten Liegenschaften zurückgebaut.
Die Stimmberechtigten von Adelboden beschlossen zudem mit einer Gemeinde-Initiative, dass eine weitere Verlängerung der Baubewilligung nicht mehr möglich ist.