Eine Umfrage bei Freiburger Alters- und Pflegeheime attestiert den Häusern eine gute Lebensqualität. Der Mangel: Das Pflegepersonal hat aus Kostengründen immer weniger Zeit für die Pensionäre. Allerdings gelten für die Löhne die kantonalen Besoldungslisten und bei der Abgeltung ist Freiburg relativ grosszügig.
Kanton Bern kann sich keine Grosszügigkeit leisten
Im Kanton Bern kommt der Spardruck der öffentlichen Hand dazu und die Löhne für qualifiziertes Personal, die mit den Salären in den Nachbarkantonen bei weitem nicht mehr mithalten können. «Wir haben den Sparauftrag umgesetzt und haben keinen Notstand. Aber wir sind an einer Grenze» sagen übereinstimmend Peter Gerber vom Verband der Berner Pflege- und Betreuungszentren und Helena Zaugg, die Präsidentin des Pflegepersonal-Verbandes VBK.
Da kontert Andrea Hornung vom bernischen Alters- und Behindertenamt: «Der Kanton Bern schreibt die Löhne nicht mehr vor.» Und: Die Pflegestufe der Pensionäre, die auch die Pflegezeit und den Personaleinsatz beeinflusse, lege der Bund fest.
Im Kanton Wallis ist es mit der Idylle vorbei
Im Kanton Wallis seien die bisherigen Staatsbeiträge durchaus vernünftig, aber jetzt stünden auch in diesem Kanton Kürzungen an, sagt Albert Bass, der Präsident des Walliser Heimverbandes. Dass die Pflegenden zuwenig Zeit haben, schreibt er auch der überbordenden Bürokratie zu. «Da klafft ein grosser Konflikt. Das Personal sollte mehr an den Menschen arbeiten können als am Computer». Albert Bass rechnet deshalb mit höheren Preisen.
Die Situation in Freiburg
Zudem sieht das neue Walliser Gesetz über die Langzeitpflege vor, dass sich Pensionäre mit einem Vermögen über 200'000 Franken erstmals in diesem Kanton an den Pflegekosten beteiligen müssen.