Im freiburgischen Bösingen wollten nicht genügend Erwachsene den Patrouilleuredienst am Strassenrad übernehmen. Zum Glück hat das Dorf ein Asylbewerberheim. Kurzerhand sprangen neun Asylbewerber als Patrouilleure ein. «Ich muss konzentriert sein», sagt der 22-jährige afghanische Asylbewerber Favez. Es gehe um die Sicherheit der Schulkinder.
Das sind nicht einfach Schmarotzer.
Gemeindepräsident Louis Casali ist hoch erfreut. Die Asylbewerber wollten der Gesellschaft etwas zurückgeben, sagt er. «Das sind nicht einfach Schmarotzer.» Ein Asylbewerberheim sorgt in der Bevölkerung oft für Unsicherheit. In Bösingen sind es nun ausgerechnet die Asylbewerber, die für die Verkehrssicherheit der Schüler sorgen. Es sei ein gutes Integrationsprojekt, findet Isabell Matthiesen-Ferber, die stellvertretende Leiterin des Heimes. «Das Projekt hilft, Ängste abzubauen.»
Das Projekt hilft, Ängste abzubauen.
Die Kantonspolizei hat die Asylbewerber ausgebildet, in Theorie und Praxis. «Sie haben die gleichen Fähigkeiten wie alle Patrouilleure im Kanton», sagt Polizist Beat Grossrieder.
Seine einzige Sorge ist, dass die Asylbewerber das Heim allzuschnell wieder verlassen. Wenn das Pilotprojekt bis zum Sommer erfolgreich ist, könnte es auf andere Gemeinden ausgeweitet werden.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)