In den letzten Jahren wurde es zunehmend zum Problem, dass an den Ständen an den Walliser Strassen Früchte als Walliser Aprikosen verkauft wurden, die billig aus dem Ausland importiert wurden, beim Verkauf aber vom guten Ruf der einheimischen Aprikosen profitierten. Dem will die Walliser Regierung jetzt einen Riegel schieben. Künftig muss an den Ständen an den Walliser Strassen klar deklariert werden, woher die angebotenen Früchte kommen.
Staat verlangt klare Herkunftsdeklaration
Staatsrat Jean-Michel Cina sagt: «Wir können den Verkauf von ausländischen Früchten an den Walliser Strassen nicht verbieten, aber wir verlangen von den Verkäufern Massnahmen, die klar machen, woher die Früchte kommen. Und wir werden das Einhalten dieser Massnahmen auch kontrollieren.»
Die Aprikosen seien, so Staatsrat Cina weiter, nebst dem Wein zum Symbol für Walliser Früchte geworden. Und dieses Symbol gelte es zu pflegen und zu schützen. «Wir haben an der Landwirtschaftlichen Schule in Châteauneuf ein Kompetenzzentrum aufgebaut, das über 100 verschiedene Aprikosensorten untersucht.» Das Ziel sei es aus dem Walliser Boden die bestmöglichen Aprikosen zu züchten. 98% aller Schweizer Aprikosen kommen aus dem Wallis. Rund 50% des Schweizer Aprikosenkonsums aber kommt aus dem Ausland.
Das Wallis kämpft auch beim Wein ums Image
Auch beim Wein will der Kanton Wallis rufschädigende Verfehlungen und falsche Deklarationen verhindern. Die kantonale Marketing-Organisation «Wallis Promotion» reagiert auf die Affäre Giroud, sagt Direktor Damien Constantin und erwartet die Unterstützung aus der Branche selber.
Für den kleinen Weinproduzenten Joseph-Marie Chanton aus Visp ist die Kontroverse aber auch eine Chance: «Bei den Kleinen sind die Wege und die Prozesse völlig offen.» Ein noch grösserer Kontrollaufwand ist für ihn fragwürdig. Die Walliser Weinbauern seien die meistkontrollierten auf der ganzen Welt.