Leuchtende Zifferblätter oder fluoreszierende Zeiger: In der ersten Hälfte vom letzten Jahrhundert waren dies die grossen Errungenschaften in der Uhrenindustrie.
In unzähligen Fabriken und Heimateliers hantierten die Angestellten mit der Leuchtfarbe. Entsorgt wurden sie bis in die 1960er-Jahre, indem man sie die Wasserleitungen herunterspülte oder im Garten vergrub. Ausserdem finden sich noch heute in den ehemaligen Ateliers Farbrückstände.Was man damals noch nicht wusste: Die Leuchtfarbe ist radioaktiv, krebserregend.
Die besonders heiklen Stellen sind bekannt
Heute muss das Bundesamt für Gesundheit deshalb rund 500 Gebäude – darunter auch Wohnungen – aufwändig säubern. «Die kritischen Stellen sind Böden, Wände, Fenstersimse, Türen, Leitungen, Cheminée-Öffnungen und ältere sanitäre Anlagen», sagt Gennaro di Tommaso vom Bundesamt für Gesundheit BAG.
Das Risiko einer späteren Krebserkrankung ist erhöht.
«Radioaktive Substanzen sind krebserregend», sagt Thomas Flury vom BAG. In dieser Konzentration wie man sie in den betroffenen Häusern findet, sei die Gefahr zwar nicht unmittelbar. Aber: «Sie erhöht die Gefahr einer späteren Krebserkrankung, darum wollen wir jetzt alles gründlich säubern.»
Grosse Sorgfalt bei den Säuberungsarbeiten
Die Säuberungsarbeiten sind aufwändig. Dieter Bader hat sich mit seiner Firma auf die Entsorgung von besonderem Abfall spezialisiert. Er sagt: «Wir arbeiten mit speziellen Schneidwerkzeugen mit einer direkten Absaugung. So, dass das kontaminierte Material nicht in die Umwelt gelangen kann.» Arbeiten, die teuer sind. Pro Haus können sich die Kosten auf bis zu 100'000 Franken belaufen. Bezahlt werden sie vom Bund.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)