Martin Bertschi hat vorausschauend gehandelt: Der Schulleiter der Schule Hessgut in der Gemeinde Köniz hat bei der Erziehungsdirektion im Herbst ein Gesuch um einen dritten Kurs für Deutsch als Zweitsprache eingereicht. Dies in der Annahme, dass er aufgrund der Flüchtlingswelle mehr Kinder in seiner Schule wird aufnehmen müssen, die kein Wort Deutsch können. Der Schulleiter hat sich nicht getäuscht: Der dritte Kurs ist bereits zur Hälfte besetzt.
Schwierige Suche nach Lehrerinnen und Lehrern
So unkompliziert dieser Kurs bewilligt wurde, so schwierig gestaltete sich aber die Suche nach einer geeigneten Lehrperson. «Um einen DaZ-Kurs zu unterrichten, braucht es viel Erfahrung und die Bereitschaft, stark individualisiert unterrichten zu wollen.
Das heisst also zwölf, dreizehn verschiedene Schulprogramme vorzubereiten», sagt Bertschi. Nicht viele Lehrer seien bereit, eine solche Herausforderung auf sich zu nehmen. Bertschi musste denn auch lange suchen und die Stelle mehrmals ausschreiben, bis er eine geeignete Lehrperson fand.
Lektionen, Kurse, Assistenzstellen kosten
Die Suche nach geeigneten Lehrpersonen und die Integration von Flüchtlingskindern stellt die Berner Schulen vor eine grosse Herausforderung. «Wir versuchen, die Schulen bei dieser Aufgabe bestmöglich zu unterstützen», sagt Erwin Sommer, Vorsteher des kantonalen Amts für Kindergarten, Volksschule und Beratung.
Und zwar indem, dass Assistenzstellen und Zusatzlektionen gesprochen swoie die Eröffnung von Deutschkursen und speziellen Klassen bewilligt würden. Bei der Erziehungsdirektion geht man davon aus, dass der Ausbau der Schulangebote und Zusatzlektionen für Flüchtlingskinder im Kanton Bern einen Nachkredit in der Höhe von mindestens zwei Millionen Franken nötig macht.
Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr.