«Bands aus Rock und Pop haben oft Mühe, mit den offiziellen Institutionen in Kontakt zu treten, um finanzielle Unterstützung zu erhalten», sagt Yannick Dudli, Präsident des neuen Vereines. «Musikförderung Bern» wolle da eine Vermittlerrolle einnehmen, erklärt Dudli weiter. Der Verein sei keine Konkurrenz zu den bestehenden Institutionen.
Wir sind näher an den Nachwuchs-Bands, als es ein offizielles Amt ist.
Der Verein setzt sich aus verschiedenen Branchenkennern wie Musiker, Veranstalter, Labelbesitzer oder Vermarkter zusammen. Die Nähe zu Nachwuchsmusikerinnen und -musikern ist dem Verein wichtig, erklärt der Präsident: «Wir wollen ein Ansprechpartner sein, auch für einfache und konkrete Fragen.» Man könne Tips geben, wie man eine CD herstellt, eine Tour organisiert oder eben an Fördergelder kommt.
Vorbild Basel
Das Ziel von «Musikförderung Bern» ist es, künftig auch finanzielle Unterstützung zu bieten, zum Beispiel in Form einer Defizit-Garantie bei einem Konzert. Startkapital hat der neue Verein allerdings keines. Geld soll mit Hilfe von Mitglieder-Beiträgen und Sponsoring zusammenkommen.
Als Vorbild dient den Gründern der Rockförderverein Basel. Der Geschäftsleiter Tobit Schäfer erklärt, dass sie 1994 genau gleich starteten wie jetzt die Berner Kollegen: «Es war Hilfe zur Selbsthilfe. Der Rockbranche fehlte ein geeigneter Ansprechpartner». Mittlerweile erhält der Rockförderverein Subventionen: 390'000 Franken von Basel Stadt und 222'000 Franken von Basel Land. Dieses Geld verwaltet der Verein treuhänderisch, als ausgelagerter Bereich der Basler Kulturförderung. So weit ist man in Bern noch nicht – am Freitag findet erst die offizielle Vereinsgründung statt.