Der Berner Immobilienmarkt war bis anhin für gemässigte Entwicklungen bekannt. Im Vergleich zu den Regionen anderer Grosstädte ging es in Bern eher gemächlicher zu und her. In der letzten Zeit, habe sich jedoch die Dynamik in der Region Bern erhöht, schreibt das Beratungsunternehmen Wüst & Partner in seinem Immo-Monitoring vom Frühjahr 2016. Auf den Eigenheimmärkten der Städte Zürich und Genf, beispielsweise, sei die Phase der steigenden Preise seit drei Jahren vorbei. In Bern seien die Eigenheimwerte im selben Zeitraum um rund 10 Prozent gestiegen.
Ein Grund für diese robuste Entwicklung ist der stabile Arbeitsmarkt in der Verwaltungsstadt Bern. «In Bern sind die Saläre viel weniger volatil, das schlägt auf den Immobilienmarkt durch», sagt Alain Chaney, Geschäftsleiter des neuen Berner Büros von Wüest & Partner. Ein anderer Grund für den Aufwärtstrend in Bern ist, dass die Verkehrswege im ganzen Kanton kürzer geworden sind. Und schliesslich mache der Kanton nun sein Aufholpotential wett. «Das Wohneigentum ist in Bern immer noch günstiger und erschwinglicher als in anderen Regionen», sagt Alain Chaney.
Geld fliesst auch in Renovationen alter Gebäude
Der Aufwärtstrend auf dem Berner Immobilienmarkt werde anhalten, glaubt Alain Chaney. «Stabil entwickelnde Preise sind für Investoren wie für Eigentümer positiv.» Ausserdem erwartet Chaney, dass der urchige Gebäudebestand des Kantons Bern von der soliden Preisentwicklung profitieren werde. «Der Kanton Bern hat zur Zeit einen Nachholbedarf für Renovationen», so Chaney. Wenn mehr Geld in den Berner Immobilienmarkt fliesse, werde das auch eine kleine Renovationswelle auslösen.