Rund jeder zehnte Bürger der Stadt Biel bezieht Sozialhilfe. Rund die Hälfte davon sind Ausländerinnen und Ausländer. Mit diesem Problem kämpft Biel schon lange. Doch markante Veränderungen konnten bisher nicht erzielt werden.
Eine Massnahme besteht in der besseren Integration der Menschen unterschiedlicher Herkunft. Gerade im Problemquartier Madretsch gibt es ein Projekt, welches die Bewohner ermutigt, gemeinsam nach Verbesserungen im Zusammenleben zu suchen.
Beat Feurer schätzt die Möglichkeiten der Bewohner, sich zu organisieren Dies habe eine wichtige Funktion für die soziale Integration und für die Sicherheit. Dana Augsburger (SP) wünscht sich mehr Freiräume in den Quartieren und fordert, bei Neubau-Projekten wie beispielsweise dem Grossprojekt Agglolac schon jetzt daran zu denken gemeinschaftlich nutzbare Räume einzuplanen.
Wenig Geld für Integration
Für die im Mai 2016 vorgestellten rund 20 Integrationsmassnahmen stellt die Stadt Biel 50'000 Franken zur Verfügung. Das ist sogar für SVP-Sozialdirektor Beat Feurer nicht viel mehr als einen Tropfen auf den heissen Stein. «Das ist wenig Geld, ja», sagt Feurer. Aber immerhin ein Angebot, welches die Betroffenen zuerst einmal annehmen sollten.
Die in den Massnahmen vor allem vorgesehene Begleitung der zu integrierenden Menschen reiche aber nicht aus, sagt Dana Augsburger (SP). Das Ziel müsse sein, dass die Leute auf eigenen Beinen stehen können - und hierfür reiche das Begleiten der Ausländerinnen und Ausländer nicht aus. «Es braucht Arbeitsplätze», sagt Dana Augsburger.
Im Übrigen bestreitet Beat Feurer im Gespräch mit dem Regionaljournal, vor seinem Amtsantritt damit geworben zu haben, die Sozialhilfequote um die Hälfte zu reduzieren - auch wenn dies unterschiedliche Quellen übereinstimmend behaupten.
Der Krise trotzen
Beat Feurer stand in den letzten Jahren in der Kritik. Er hatte mit Konflikten innerhalb seiner Direktion zu kämpfen. Und wegen angeblicher Amtsgeheimnisverletzung stand er vor Gericht Er wurde freigesprochen. Doch das Vertrauen im fünfköpfigen Gemeinderat war zerrüttet. Um das Vertrauen der Bürger in die Bieler Regierung wieder herzustellen, verspricht Feurer, sich «im Rahmen des Kollegiums» weiterhin zu engagieren. Doch stehe der gesamte Gemeinderat in der Pflicht.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)