Jeden Monat beladen Helferinnen und Helfer einen LKW und mehrere kleine Transporter mit Kisten voller Hilfsgüter, die entlang der Flüchtlingsroute private Hilfswerke versorgen. Im Lagerraum in Biel stapeln sich säckeweise Spenden, die von Helfern nach Art und Grösse sortiert werden. Das Lager ist das Herzstück der Hilfsorganisation. Weil das Haus abgerissen wird, braucht «Stand up for Refugees» (SUFR) bis Ende Juli Ersatz.
Ohne Lager können wir nicht arbeiten.
Nina Perez ist für die Suche nach einem neuen Stützpunkt verantwortlich. Eine schwierige Aufgabe: «Wir haben alle angeschrieben, die es anzuschreiben gibt und noch keine Lösung gefunden. Ohne Lager können wir unsere Arbeit nicht mehr machen, das wäre das Schlimmste, was passieren könnte.»
Die Stadt sollte helfen.
Jetzt bekommt «Stand up for Refugees» Unterstützung von der Bieler SP Stadträtin Anna Tanner. Sie hat ein dringendes Postulat eingereicht mit der Aufforderung an den Gemeinderat, SUFR bei der Lagersuche zu unterstützen: «Ich finde, die Stadt sollte die Verantwortung wahrnehmen, Leute, die sich so stark und ehrenamtlich für eine gute Sache einsetzen, im Minimum mit Infrastruktur zu unterstützen.»
Der Gemeinderat will sich in den nächsten Wochen mit dem Postulat auseinandersetzen. Die Situation belastet die Helferinnen und Helfer von «Stand up for Refugees», doch sie arbeiten weiter. Letzte Woche machte sich wieder ein grosser LKW beladen mit Hilfsgütern auf den Weg nach Syrien. Zweihunderttausend Flüchtlinge warten dort auf die Hilfe aus der Schweiz.
(Schweiz aktuell, 13.6.2016, 19:00 Uhr)