Mit einem besinnlichen Festakt wurden die neuen Verbauungen eingeweiht – als durchaus symbolischer Abschluss eines traumatischen Ereignisses. Vor acht Jahren gingen zwei gewaltige Murgänge auf Brienz nieder, forderten zwei Menschenleben, zerstörten oder beschädigten 50 Häuser und hinterliessen einen Schaden von über 70 Millionen Franken.
Von 2008 bis jetzt wurden der Glyssi- und der Trachtbach massiv ausgeweitet und verbaut. «Wir sind froh, dass wir es geschafft haben. Und auch stolz, dass Brienz nun wieder geschützt ist», sagt Andrea Andreoli, Präsident der für die Wasserschutzbauten zuständigen Brienzer Schwellenkorperation.
Nur mit Hilfe von Bund und Kanton zu bewältigen
Nicht nur beim Aufräumen, auch bei der folgenden Bewältigung des Unwetters war Brienz auf die Hilfe von aussen angewiesen. Bund und Kanton subventionierten die Bach-Verbauungen zu 95 Prozent. Anders hätte die Schwellenkooperation und die Gemeinde die Investitionen von rund 50 Millionen niemals bewältigen können. Die Schutzbauten hatten allerdings auch einen anderen Preis: Weil zum Beispiel der Gyssibach auf eine vierfache Breite ausgedehnt wurde, mussten Häuser weichen. Acht Familien mussten ihr Heim aufgeben.