Der Masterplan schafft die baurechtliche Grundlage, um das Areal und das Universitätsspital in den nächsten Jahrzehnten zu entwickeln.
Die Insel-Verantwortlichen möchten «kürzere Wege, einfachere Abläufe, kürzere Wartezeiten, tiefere Kosten und vor allem eine flexiblere Infrastruktur». Die Voraussetzungen dafür schafft die neue Überbauungsordnung, die nun zunächst vom Berner Gemeinderat beraten wird. «Damit wollen wir Planungssicherheit», sagt Inselspital-Direktor Urs Birchler.
2014 soll sich die Bevölkerung im Rahmen des Mitwirkungsverfahrens äussern. Das letzte Wort haben die Stadtberner Stimmberechtigten voraussichtlich im Frühling 2015.
Wichtig für den Medizinalstandort Bern
Für den Medizinalstandort Bern sei das Projekt von grosser Bedeutung, betonte Stadtpräsident Alexander Tschäppät vor den Medien. «Das Inselspital ist einer der wichtigsten Motoren für den Wirtschafts- und Bildungsstandort Bern.» Mit dem Masterplan «sichern wir hochqualifizierte Arbeitsplätze und legen den Grundstein für das weitere Wachstum im Medizinalbereich», sagte Tschäppät.
Herz und Gefässe, Neurodisziplinen und Tumor-Behandlung
Drei Schwerpunkte möchte das Inselspital mit Hilfe des Masterplans verstärken: Herz und Gefässe, die Neurodisziplinen sowie die Tumor-Behandlung. Alle drei Schwerpunkte sollen eine direkte Anbindung an das 2012 fertiggestellte Intensiv-, Notfall- und Operationszentrum (INO) erhalten.
Bis 2015 sollen die Neurodisziplinen im ehemaligen Notfalltrakt zusammengefasst werden. Bis 2020 soll der Neubau «Schweizerisches Herz- und Gefässzentrum» südlich des INO bereit sein. Als dritter Schritt entsteht entlang der Friedbühlstrasse bis 2025 der Schwerpunkt Tumor, das sogenannte «Comprehensive Cancer Center».
Flexibel bleiben für die Zukunft
Das Besondere am Masterplan sei seine Flexibilität, sagte der Berner Stadtplaner Mark Werren: Das Regelwerk bestimme die maximale Geschossfläche und das maximale Gebäudevolumen, lasse aber ausreichend Spielräume, wann wo wie breit und wie hoch gebaut werde. «So bleiben wir flexibel für die betrieblichen Bedürfnisse der Zukunft», sagte Werren.
Gesundheitsökonom Willy Oggier lobt die Flexibilität, die das Inselspital so erhält. Nich überzeugt ist er von der Konzentration auf die Bereiche Herz, Neurodisziplinen und Tumor/Krebs. Oggier kritisiert, dass auch alle anderen Spitäler auf diese Bereiche fokussieren. «Das Inselspital sollte sich mehr von anderen abheben.» Inseldirektor Urs Birchler widerspricht: «Durch neue Gebäude werden wir uns in Zukunft von anderen deutlich unterscheiden.»