Selbstbestimmung war ihr wichtig - und die Gleichberechtigung von Frau und Mann. Mit ihrem feministischen Manifest «Frauen im Laufgitter» hat die Juristin Iris von Roten 1958 die Schweiz schockiert. Sie wurde dafür öffentlich gedemütigt. Ihr Mann, der Walliser Anwalt und Nationalrat Peter von Roten, hat ihr Anliegen für das Frauenstimmrecht mitgetragen, was ihm seine politische Karriere kostete.
In ihrer privaten Beziehung hatten Iris und Peter von Roten eine Vereinbarung: Beide Partner sollten völlig selbstbestimmt leben können, sei es finanziell, beruflich oder auch sexuell. Sie lebten diese Freiheit, gleichzeitig unterstützten sie sich gegenseitig.
Diese Geschichte könne gerade jungen Leuten heute ein Denkanstoss sein, findet Filmregisseur Werner Schweizer. Er hat anhand des Buches «Verliebte Feinde» von Wilfried Meichtry den gleichnamigen Film gedreht. «Es würde wohl manchem Paar heute gut tun, die Dinge so auszudiskutieren, wie es Iris und Peter von Roten taten.»
Iris und Peter von Roten seien zwei Persönlichkeiten, auf die man in der Schweiz stolz sein könne, findet der Filmregisseur. Verklären wollte er die beiden aber nicht: «Man merkt, dass Iris keine einfache Frau war.» Und weil sie viel einstecken musste, sei sie auch etwas dünnhäutig geworden.
Der Film «Verliebte Feinde» basiert vor allem auf weit über tausend Briefe, welche Peter und Iris von Roten einander geschrieben hatten. Schweizer ist fasziniert davon: «Es ist spannend mitzuverfolgen, wie sich die Liebesgeschichte der beiden entwickelt hat.»
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Die Hauptrollen im Film spielen Mona Petri und Fabian Krüger. Die beiden seien den Originalen sehr ähnlich, sagt Regisseur Werner Schweizer. «Als wir im Wallis drehten, zum Teil in den Originalkostümen, meinten manche ältere Einheimische, Iris und Peter von Roten seien wieder da.»
«Verliebte Feinde» läuft ab dem 21. Februar 2013 im Kino.