Seit dem Jahrhundert-Hochwasser 2005 laboriert der Kanton Bern am Grossprojekt «aarewasser». Da geht es um Hochwasserschutz zwischen Thun und Bern, um die Trinkwasserversorgung für die Region Bern und für die Revitalisierung des Flusses und seiner Ufer. Ein Generationenprojekt mit Kosten in dreistelliger Millionenhöhe. In Rubigen und unterhalb von Kehrsatz sind zwei der über 20 Teilprojekte einer breiteren, natürlicheren Aare vollendet.
Bei Uttigen ist der Wurm drin
Jetzt allerdings steht das ganze Projekt still. Denn in Uttigen will die SBB eine neue, breitere, dreispurige Eisenbahnbrücke bauen.
Dies wiederum beeinflusst den Entscheid, ob und wo die Grundwasser-Brunnen der Wasserversorgung Region Bern im Gebiet Uttigen und Kiesen neu gebaut oder verlegt werden. Ein kompliziertes Verhältnis zwischen Kanton, SBB, Wasserversorger.
«Hier müssen wir die Details neu studieren und regeln. Bis Ende Jahr erwarte ich die Lösung, denn sonst ist die Planung zwischen Thun und Bern eigentlich fertig», bestätigt Christian Albrecht, Generalsekretär der bernischen Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion.
Darauf warten die Wasserversorger mit steigender Ungeduld. Denn sie stehen vor millionenschweren Investitionen, die auch Zeit brauchen.
Finanzkontrolle legt Veto ein
Erschwerend kommt dazu, dass die Finanzkontrolle die Entschädigungen der Wasserversorger blockiert. Es fehle dafür die gesetzliche Grundlage, berichtete die Nachrichtenagentur sda am Montag. Und deshalb ist das Projekt «aarewasser» auch noch nicht gesamthaft bewilligt.