Nach dem schlechten Ergebnis 2011 sei die Liquidität in Schieflage geraten, «weit mehr als uns lieb war», steht im Geschäftsbericht der Brienz Rothorn Bahn geschrieben. Um den finanziellen Engpass zu beseitigen, hätte die Bahn im vergangenen Jahr eine Saison mit 150'000 Passagieren realisieren müssen. Befördert wurden aber bloss 129'000 Personen, 4000 weniger als im Vorjahr.
Verantwortlich dafür seien das Wetter, der starke Franken und die touristische Wirtschaftslage, schreibt die Bahn in einer Pressemitteilung. Das «ausgesprochen miese Wetter» im Juni und im Oktober 2012 habe den Passagierrückgang massgeblich beeinflusst. Die Bahn brauche nun dringend Liquidität, sagt Flück. Es fehlte rund eine halbe Million Franken. Um die Zeit bis zum eigentlichen Saisonstart der Bahn am 1. Juni überbrücken zu können, schiessen nun die Banken Geld ein.
Massnahmen ergriffen
«Wir erlauben uns deshalb, auch bei unseren Aktionären um einen entsprechenden Beitrag zu bitten», teilt die Bahn weiter mit. Konkret habe man das Apéro an der Generalversammlung gestrichen und gebe den anwesenden Aktionären auch keine Gratis-Billette mehr ab, sagte Flück auf Nachfrage. Allein durch den Verzicht aufs Apéro spare man 25'000 Franken. Die Sparmassnahmen zeigten, wie ernst die Lage sei, räumte Flück ein. «Der Verwaltungsrat macht sich Sorgen.» Auf der Suche nach flüssigen Mitteln seien zurzeit Gespräche mit Geldgebern und mit dem Kanton Bern im Gang.