Der Auftakt des Eidgenössischen Turnfests in Biel stand ganz im Zeichen der Windböen am Donnerstagabend. Fazit: Chaos und Sachschäden. Doch schon am Tag danach konnte das Turnfest normal weitergeführt werden.
Das 75. Eidgenössische Turnfest steht unter dem Motto «Gymnastique Fantastique». In 127 Disziplinen messen sich gegen 60‘000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter auch 17‘000 Kinder und Jugendliche.
Das war 1832 beim ersten Turnfest in Aarau ganz anders. Damals gab es gerade mal sechs Disziplinen und es machten rund 60 Turner mit. «Neue Trends kommen und gehen», stellt Paul Engelmann im Gespräch mit dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis » von Radio SRF fest.
Männer am Anfang unter sich
Engelmann hat für den Schweizerischen Turnverband STV die Geschichte des Schweizer Turnens aufgearbeitet und dokumentiert. «Die Herausforderung heute ist, allen irgendwie gerecht zu werden.» Bis 1912 waren die Männer am Turnfest unter sich. Dann nahm eine erste Frauenriege teil. Als immer mehr Frauen mitmachen wollten, wurden jeweils zwei getrennte Turnfeste durchgeführt. Erst seit 1996 treten Männer und Frauen gleichberechtigt und gemeinsam auf.
17‘000 Kindern und Jugendliche am Turnfest – das ist ein neuer Rekord. Auch mit dabei ist die Jugi Muntelier. «Es fägt!», sind sich die Kinder und Jugendlichen einig. «Immer weniger Erwachsene machen beim Verein mit, dafür sind die Jungen voll dabei», sagt Bernhard Dick vom TV Muntelier. Seline Harnischberg ist beim Schweizerischen Turnverband im Ressort Bewegung und Gesundheit tätig und in ihrem Verein TV Rapperswil engagiert. Auch sie stellt fest, dass die Jugend gerne turnt. «Bei uns machen ganze Schulkassen mit.»