Die Kantone Bern und Freiburg wollen am Unterlauf der Sense den Hochwasserschutz verbessern - und damit ist auch die ökologische Aufwertung des Flusses und mehr Platz für das Gewässer ein Thema. Denn die Sense ist seit rund 120 Jahren begradigt und zwischen zwei Dämmen gefangen und gezähmt.
Nun hat das Projektteam des «Gewässerentwicklungs-Konzept Sense 21» auch das Volk gefragt, was es zur Zukunft der Sense sagen will, noch bevor konkrete Bauprojekte bekannt sind.
Die drei Fragen am ersten Bürgerforum am Montagabend in Flamatt waren denn auch bewusst offen gestellt: Was ist Ihnen persönlich an der Sense wichtig? Wo sehen Sie Handlungsbedarf? Und wie soll die Sense in einer Generation aussehen?
Engagierte Diskussion und gegensätzliche Prioritäten
Etwa drei Dutzend Bürgerinnen und Bürger liessen sich nicht zweimal bitten und zettelten eine höchst angeregte Diskussion an - zuerst an einer Luftaufnahme, auf der sie mit roten und gelben Punkten die ihnen wichtigen Fluss-Abschnitte markieren konnten. Danach an vier grossen Tischen bei der Gruppenarbeit über die Zukunft der Sense.
Die Meinungen gingen erwartungsgemäss weit auseinander. Der eine Teil kann sich eine renaturierte, ökologisch aufgewertete Sense vorstellen, die mehr Platz bekommt. Die anderen wollen starke Dämme und ein ausgebaggertes Flussbett, um den Hochwasserschutz ohne Kulturlandverlust zu gewährleisten. «Die Prioritäten auf der Luftaufnahme und die Diskussion waren höchst aufschlussreich. Damit können wir etwas anfangen», bilanzierte Thomas Wüthrich vom bernischen Tiefbauamt.
Jetzt gibt es noch zwei weitere Bürgerbefragungen. Danach werden die Ergebnisse ausgewertet und sollen ins konkrete Projekt einfliessen.