Auch im neusten Bond-Film, der am 5. November in die Deutschschweizer Kinos kommt, ist Stefan Zürcher verantwortlich für die Action-Szenen in den Bergen.
Ein Riesenaufwand: «Zuerst mussten wir den richtigen Drehort finden und dann die Bewiligungen einholen. Rund 600 Leute reisten schliesslich für die Action-Szenen an, sie alle brauchten eine Unterkunft - in einem Dorf mit 500 Einwohnern ein Problem.» Anderthalb Jahre arbeitete der 70-Jährige für die Szenen in den Bergen, die am Schluss im Film zehn Minuten dauern.
Zu viel erzählen aus dem neuen Bond-Film darf der Berner Oberländer nicht - er musste eine Stillschweigeklausel unterschreiben.
«Aber so viel darf ich sagen: Bond ist in einem Sanatorium in Österreich, die Bösen entführen seine Freundin und rasen mit Range Rovers davon. Bond-Darsteller Daniel Craig folgt ihnen mit einem Flugzeug.» Die Grenzen des Machbaren auszuloten sei das, was ihn antreibe, sagt der 70-Jährige.
Das Risiko fährt mit
Stefan Zürcher hat als Stuntman begonnen - 1968 für den Bond-Film «Im Geheimdienst Ihrer Majestät». Er spielte dort den hartnäckigsten Bösewicht, der Bond auf Skiern verfolgt und dann mit ihm am Abgrund kämpft. Nun arbeitet Stefan Zürcher schon 47 Jahre bei der Bond-Familie - heute als Produktionsleiter der Action-Szenen. Er sei schon als Bub ein wilder Hund gewesen, sagt Zürcher.
Zum Glück wussten meine Eltern nicht, was wir Kinder mit den Skiern alles ausprobierten
Er sei auch der Erste gewesen, der die Lauberhorn-Abfahrt mit einer Kamera filmte, sagt der 70-Jährige. Das Risiko war oftmals hoch bei den Stunts - und auch danach, als Stefan Zürcher Regieassistent und Location Manager war. Auf einem See in Österreich wäre er beim Schneeräumen fast ertrunken. Der Berner Obeländer hat oftmals nur mit Glück - oder «dank meinen Schutzengeln» wie er sagt, unverletzt überlebt.
Stunts macht er keine mehr, heute gibt Zürcher sein Wissen lieber an junge Wilde weiter - auch an seinen Sohn Flavio. Aber ans Aufhören mag Stefan Zürcher nicht denken. «Ich sage immer, es zählt nur der heutige Tag. Das Gestern und das Morgen kann ich nicht beeinflussen. Der Rest regelt sich von selber.»
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)